Es ist nun fast genau vier Jahre her. Damals setzte am Ölmarkt eine Entwicklung ein, mit der weltweit kaum ein Experte gerechnet hatte: Die Ölpreise brachen innerhalb weniger Wochen 40 Prozent ein und verloren in knapp eineinhalb Jahren über 70 Prozent. Droht nun nach dem gestrigen Kursrutsch ein ähnliches Szenario?
Angesichts der robusten Nachfragentwicklung sowie der Produktionsprobleme zahlreicher wichtiger Förderländer wie Libyen, Nigeria und allen voran Venezuela ist eine anhaltende Talfahrt der Ölpreise eher unwahrscheinlich. Zudem sollten die Sorgen um die anstehenden Iran-Sanktionen nicht unterschätzt werden.
Robustes Chartbild
Darüber hinaus ist das Chartbild etwa bei Brent-Öl trotz des gestrigen Rücksetzers immer noch stark. Eine Korrektur bis auf 80 Dollar wäre rein charttechnisch betrachtet sogar durchaus als gesund zu werten. Selbst ein Abrutschen bis in den Unterstützungsbereich um 77,50 Dollar würde das bullishe Chartbild nicht nachhaltig eintrüben.
Ruhe bewahren
Der jüngste Kursrückgang bei BP, Shell und Total ist zweifellos ärgerlich. Erhöhter Grund zur Sorge besteht aber vorerst noch nicht. Erst wenn sich eine nachhaltige Abschwächung der Weltwirtschaft abzeichnen sollte, was unweigerlich zu einer geringeren Ölnachfrage führen würde, würden sich die Perspektiven für die Energietitel eintrüben. Aktuell ist es aber noch längst nicht soweit. Daher können die Anleger weiterhin bei den drei Dividendenperlen an Bord bleiben.