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Der Ölriese Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten führt bereits seit vielen Monaten Gespräche mit dem deutschen Chemiekonzern Covestro – bisher ohne jegliches Ergebnis. Das Unternehmen soll aber Medienberichten zufolge auch ein Interesse am britischen Energieriesen BP gehabt haben. Auch deshalb zieht der Aktienkurs der Briten deutlich an.
Am Freitag hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen erstmals über das Interesse von Adnoc berichtet. Allerdings hieß es, dass sich der Adnoc-Vorstand letztlich gegen ein Übernahmeangebot für den britischen Konzern entschieden habe. Man sei nach losen Vorgesprächen zu der Erkenntnis gekommen, dass BP „nicht die richtige Lösung für ihre Strategie sei“, sagten drei Insider gegenüber Reuters. Darüber hinaus sollen politische Erwägungen einen derartigen Deal ebenfalls erschwert haben, so eine der Personen weiter.
Im Zuge dieser Berichte hat sich die britische Großbank Barclays wieder einmal zu Wort gemeldet. Analystin Lydia Rainforth, die ohnehin schon die am bullishsten gestimmte Expertin für die BP-Anteile ist, hat die Einstufung für die Dividendentitel auf "Overweight" mit einem Kursziel von 1.000 Pence belassen. Die Aktien des Ölkonzerns seien in Relation zu ihrem fundamentalen Wert zu niedrig bewertet, erklärte Rainforth in einer am Freitag vorliegenden Studie. Vor diesem Hintergrund überrasche es nicht, dass der Ölkonzern Adnoc laut Medienberichten Interesse an BP haben könnte.
Auch wenn sich Adnoc wohl eher auf Zukäufe im Chemiebereich fokussieren dürfte, zeigt diese Meldung, dass das Unternehmen BP auf dem aktuellen Bewertungsniveau durchaus attraktiv ist. Ein KGV von 8 ist für einen breit und strategisch sinnvoll aufgestellten Konzern mit solider Bilanz immer noch sehr günstig. Die Dividendenperle ist daher ein klarer Kauf. Der Stopp kann vorerst noch bei 4,60 Euro belassen werden.
