Es sah zunächst nach einem positiven Start in die neue Börsenwoche aus. Doch mittlerweile schwächeln die Ölpreise erneut und mit ihnen auch die Aktienkurse von Energieriesen wie beispielsweise BP oder Equinor. So haben WTI, Brent & Co am Montag die anfänglichen Gewinne nicht halten können und sind gegen Mittag in die Verlustzone gedreht.
Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar 75,16 US-Dollar. Das waren 68 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung fiel um 72 Cent auf 70,51 Dollar.
Belastet wurden die Ölpreise von der verhaltenen Stimmung an den Aktienmärkten. Trotz der Abschläge rangieren die Erdölpreise etwas über ihren halbjährigen Tiefständen, die sie in der vergangenen Woche markiert hatten. Für etwas Entlastung hatte zuletzt ein solider Bericht vom US-Arbeitsmarkt gesorgt, der vor dem Wochenende veröffentlicht worden war. Der stabile Jobmarkt konnte die Sorge über eine befürchtete Nachfrageschwäche etwas zerstreuen.
Auf der Angebotsseite herrscht allerdings nach wie vor Skepsis gegenüber den jüngsten Förderkürzungen des großen Ölverbunds Opec+. Obwohl bestehende Einschränkungen ins nächste Jahr verlängert wurden und die Produktion zusätzlich gekürzt werden soll, zweifeln Marktteilnehmer an der Umsetzung der Pläne. Hinzu kommt ein hohes Rohölangebot aus Ländern wie den USA, die nicht der Opec+ angehören.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Das zuvor über mehrere Monate hinweg blendende Marktumfeld für Equinor und BP bleibt aktuell etwas rauer. Doch es besteht nach wie vor kein Zweifel daran, dass die beiden Unternehmen auch mit den aktuellen Ölpreisniveaus sehr gut zurechtkommen und vermutlich weiterhin üppige Gewinne einfahren dürften. Die günstig bewerteten Dividendenperlen bleiben attraktiv, die Stoppkurse sollten bei 4,60 Euro (BP) beziehungsweise 24,00 Euro (Equinor) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX