Trotz der aktuell schwachen Entwicklung der Weltkonjunktur präsentieren sich die Ölpreise nach wie vor in einer sehr starken Verfassung – sehr zur Freude von Energieriesen wie etwa der britischen BP oder der italienischen ENI. So sind die Ölpreise auch am Freitag leicht gestiegen und haben damit an die kräftigen Gewinne vom Vortag angeknüpft.
Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 85,31 Dollar. Das waren 17 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung stieg um 23 Cent auf 81,78 Dollar.
Im Vergleich zum Vortag konnte die Ölpreise kurz vor dem Wochenende nur noch leicht zulegen. Am Donnerstag hatte eine Ankündigung von Saudi-Arabien den Ölpreisen kräftigen Auftrieb verliehen, und der Preis für Rohöl aus der Nordsee war mehr als zwei Dollar nach oben gesprungen. Das führende Opec-Land hatte seine einseitige Kürzung der Ölförderung um einen weiteren Monat verlängert. Die im Juli eingeleitete Reduzierung gilt somit bis September, wobei auch eine weitere Verlängerung möglich ist.
Mit den jüngsten Kursgewinnen konnten die Ölpreise Verluste aus dem früheren Verlauf der Handelswoche ausgleichen. Damit haben sich die Ölpreise im Vergleich zum Beginn der Woche unter dem Strich wenig verändert. Gestützt wurden die Ölpreise auch durch einen ungewöhnlich starken Rückgang der US-Ölreserven, der am Mittwoch gemeldet worden war. Bereits seit Anfang Juli sind die Ölpreise tendenziell im Aufwind. In dieser Zeit hat sich Rohöl aus der Nordsee um etwa 14 Prozent verteuert.
Die wieder anziehenden Ölpreise sorgen auch bei Produzenten wie BP und ENI für steigende Kurse. Die Aussichten für die beiden günstig bewerteten Dividendenperlen sind nach wie vor gut und die Charts wieder attraktiv. Beide Blue Chips bleiben ein Kauf. Bei BP sollte der Stoppkurs bei 4,60 Euro belassen werden, bei ENI vorerst noch bei 10,90 Euro.
Mit Material von dpa-AFX