So spannend war es schon lange nicht mehr in der Bundesliga. Kurz vor dem 33. Spieltag können immer noch zwei Mannschaften Meister werden. Allerdings macht beim BVB die unerfreuliche Bilanz in der Fremde wenig Mut für das Titel-Fernduell mit den nur einen Punkt besseren Bayern. Und: Es droht jetzt auch noch ein wichtiger Leistungsträger auszufallen.
Klar, ganz Fußball-Deutschland hofft, dass Dortmund am Sonntag in Augsburg gewinnt und es dann am 34. Spieltag zum spannendsten Showdown seit Jahren kommt. Das Problem: Die jüngste eklatante Auswärtsschwäche der Schwarz-Gelben. Ohne die enttäuschenden Auftritte beim FC Schalke (2:2), FC Bayern (2:4), VfB Stuttgart (3:3) und VfL Bochum (1:1) würde der BVB nämlich aus der Pole-Position in den Schlussspurt gehen. Rechnet man die Niederlagen in der Champions League beim FC Chelsea (0:2) und im Pokal bei RB Leipzig (0:2) hinzu, ist der Bundesliga-Zweite gar seit sechs Auswärtspartien sieglos.
Und die Augsburger gelten als Favoritenschreck- die Siege gegen die Bayern und Union Berlin dienen als beredte Beispiele. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass es eine unangenehme Aufgabe wird und sind gewarnt", sagte Cheftrainer Edin Terzic. Dass der FC bei vier Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang noch immer nicht endgültig gerettet ist, erschwert die Aufgabe nach Einschätzung des BVB-Trainers zusätzlich: "Augsburg ist eine Mannschaft, die immer bis zum Schluss um jeden Punkt kämpft."
Und ausgerechnet für dieses eminent wichtige – womöglich gar vorentscheidende Spiel – droht der Superstar Jude Bellingham auszufallen. "Das ist ein dickes Fragezeichen für den Einsatz am Wochenende. Er hat noch Schmerzen", so Terzic. Weil Bellingham eine Knieblessur aus dem vergangenen Spiel gegen Mönchengladbach (5:2) weiterhin Probleme bereitet, hat der 19 Jahre alte englische Nationalspieler in dieser Woche noch keine Trainingseinheit absolviert.
Die BVB-Aktie setzt "dennoch" ihre Aufwärtsfahrt am Freitag fort und liegt mit 0,7 Prozent bei 4,55 Euro vorn. Die nächste Hürde ist das Mai-Hoch (auch 52-Wochen-Hoch) bei 4,61 Euro.
Unabhängig davon, ob der BVB Meister wird: DER AKTIONÄR bleibt für die Papiere von Borussia Dortmund ausgesprochen optimistisch gestimmt. Die gute Bilanz, die niedrige Bewertung und die stets vollen Stadien sprechen dafür, dass der massive Abschlag zum Kursniveau der Vor-Corona-Zeit ungerechtfertigt ist. Kurzum: Die Aktie hat trotz der jüngsten Kurszuwächse immer noch gehöriges Nachholpotenzial. Der Stoppkurs kann einstweilen bei 3,10 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)