Der BVB ist ein Tummelplatz für junge hochbegabte Spieler. Und diese Rasselbande hat in der Vergangenheit schon ordentlich für Furore gesorgt – auch wenn der große Wurf in Form eines Titels bisher noch ausgeblieben ist. Doch der „Jugendwahn“ beim BVB geht nun sogar noch einen Schritt weiter: Das 15-jährige Top-Talent Youssoufa Moukoko soll dieses Jahr nicht nur Bundesliga, sondern auch Champions League spielen. Er könnte damit der jüngste Spieler aller Zeiten in der Königsklasse werden. Gibt das der BVB-Aktie den ersehnten Schwung?
„Wir werden Youssoufa über die B-Liste für die Champions League anmelden", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc der Bild (Montags-Ausgabe). Laut Reglement des Kontinentalverbandes UEFA können Spieler von einem Alter von 16 Jahren an, die am 1. Januar 1999 oder danach geboren sind und zwei aufeinanderfolgende Jahre für den Club spielberechtigt sind, in der Königsklasse eingesetzt werden. Moukoko sorgt seit 2016 bei den BVB-Junioren für Furore und gehört mittlerweile dem Profikader von Trainer Lucien Favre an.
Zu Recht, denn die Eckdaten sind die eines absoluten Wunderkindes: Als Zwölfjähriger feierte er sein Debüt in der U17-Mannschaft der Dortmunder, für die er in 56 Pflichtspielen 90 Tore erzielte. Mit 14 spielte er erstmals für die U19 des Klubs, aus 30 Pflichtspielen dort resultieren 44 Tore. Dabei sind seine Gegenspieler nicht selten vier oder noch mehr Jahre älter als er. Anfang September feierte er sein Debüt in der deutschen U20-Nationalmannschaft, beim 1:2 gegen Dänemark bereitete er einen Treffer vor.
Moukoko wird am 20. November 16 Jahre alt. Bei einem Einsatz in den folgenden Gruppenspielen gegen Club Brügge (24. November) und Lazio Rom (2. Dezember) sowie bei Zenit St. Petersburg (8. Dezember) könnte er jüngster Spieler in der Geschichte der Champions League werden. Diesen Rekord hält noch der Nigeraner Celestine Babayaro, der bei seinem Königsklassen-Debüt für den RSC Anderlecht am 23. November 1994 im Spiel bei Steaua Bukarest (1:1) 16 Jahre und 87 Tage alt war.
Der BVB setzt seinen Jugendstil gleichsam mit größtmöglicher Konsequenz fort. Das Eigengewächs und Top-Talent Moukoko dürfte in den kommenden Jahren sicherlich einen gewaltigen Transferwert erreichen und damit den Wert der Mannschaft weiter signifikant erhöhen. Generell ist der BVB mit einer Eigenkapitalquote von 65 Prozent finanziell top aufgestellt. Einzig das Chartbild bereitet etwas Sorge. Wichtig wäre jetzt eine Verteidigung der Fünf-Euro-Marke. Sollte das gelingen, können Nachzügler noch auf den BVB-Zug aufspringen. Kursziel für die Aktie: 10,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)