Die Stimmung bei der Mitgliederversammlung des BVB war durchaus gut. Dies lag an dem jüngsten 2:1-Heimerfolg gegen den VfB Stuttgart, wodurch die Dortmunder bis auf einen Punkt an Tabellenführer Bayern München heranrücken konnten. Doch die Sorgen bleiben, dass man in den kommenden Wochen nicht mehr wie am Samstag noch 57.900 Zuschauer im Signal Iduna Park begrüßen kann.
Und so richtete BVB-Chef Hans-Joachim Watzke den klaren Appell an die Landesregierung, keine Geisterspiele in Nordrhein-Westfalen mehr anzuordnen. "Fußball ist eine Freiluftveranstaltung, das muss man bedenken", mahnte Watzke: "Und ich bin schon der Meinung, dass wir uns nicht in Kollektivhaftung mit anderen Regionen nehmen lassen dürfen, die sich weniger haben impfen lassen und deshalb ganz andere Zahlen haben. Da haben wir in Nordrhein-Westfalen unsere Hausaufgaben relativ gut gemacht." Zudem habe er vom Gesundheitsamt gehört, "dass es noch überhaupt keine Auffälligkeiten gab, die mit einem Spiel von Borussia Dortmund zu tun hätten".
Die bedrohliche Lage ist den BVB-Machern freilich bewusst. Aus Sorge vor Ansteckungen war deshalb ausnahmsweise auch nicht die Mannschaft bei der Mitgliederversammlung anwesend. Insgesamt sei es auch "nicht die Zeit, große Kampfansagen zu machen und große Entwürfe an die Wand zu werfen", sagte Watzke, bezog sich dabei aber auf die Finanzen: "Corona wird uns am Ende auch nicht umschmeißen, aber es fügt schon die eine oder andere Wunde zu."
In der Bundesliga ist der BVB bisher eigentlich voll im Soll, doch in der Champions League könnte in dieser Woche bei einer Niederlage bei Sporting Lissabon bereits schon das vorzeitige Aus besiegelt werden. Dies dürfte den Kurs deutlich belasten. Ohnehin ist das Chartbild aufgrund der anhaltenden Corona-Sorgen aktuell angeschlagen. Daher drängt sich vorerst noch kein Kauf der mittel- bis langfristig betrachtet durchaus spannenden Aktie auf.
Mit Material von dpa-AFX