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19.05.2021 Carsten Kaletta

Booking: Schmerzhaft, aber kein Beinbruch

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Booking Holdings

Niederlage für Booking.com: Das weltgrößte Portal für Hotelübernachtungen darf seinen Vertragspartnern nicht mehr untersagen, Zimmer zu einem günstigeren Preis anzubieten als auf der Plattform angegeben. Der Kartellsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) entschied am Dienstag, dass die Plattformen dies nicht über sogenannte Bestpreisklauseln in ihren Verträgen unterbinden dürfen.

"Die Richter sahen diese Praxis als nicht vereinbar mit dem deutschen und internationalen Kartellrecht", sagte ein Sprecher des Hotelverbands Dehoga nach der Urteilsverkündung. Kartellamtschef Andreas Mundt, der zu den Klägern zählte, begrüßte das Urteil.

Hintergrund: Auf Portalen wie Booking.com, HRS und Expedia können Nutzer eine Vielzahl an Hotels und anderen Unterkünften vergleichen und auch direkt buchen. Für jede erfolgreiche Vermittlung über die Seite kassiert der Betreiber vom Hotel eine Provision. Beim Zimmerpreis wird das mit einkalkuliert - der Nutzer zahlt also indirekt. Bei Buchungen direkt beim Hotel schlägt so eine Provision naturgemäß nicht zu Buche.

Das Urteil dürfte Booking.com nicht erfreuen, da in den vergangenen Jahren Kunden zunehmend über die Portale gebucht haben: So konnten die Online-Buchungsplattforme ihren Anteil zwischen 2013 und 2019 von 20,9 auf 29,6 Prozent ausbauen, wie aus einer Untersuchung der Fachhochschule Westschweiz hervorgeht. Die drei großen Player Booking, Expedia und HRS kamen auf dem europäischen Markt der Online-Buchungsportale auf einen gemeinsamen Marktanteil von 92 Prozent, wobei Booking mit einem Anteil von 68,4 Prozent in Europa und 66,6 Prozent in Deutschland dominiert.

Die Booking-Aktie verliert am Mittwoch in einem schwachen Umfeld knapp ein halbes Prozent und liegt bei 2.202 Dollar.

Booking Holdings (WKN: A2JEXP)

Das Urteil sollte kein Beinbruch sein, solange es nicht auf andere Ländern "abstrahlt". Denn: Booking Holdings Inc. ist ein gut aufgestelltes, breit diversifiziertes Unternehmen mit einer hervorragenden Marktposition – und in über 200 Ländern aktiv. Und angesichts des absehbaren Reise-Booms dürfte die weltweite Nummer 1 überproportional profitieren und als Gewinner aus der Krise hervorgehen. Kursziel für die Booking-Aktie: 2.400 Euro.

(Mit Material von dpa-AFX)

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