Der Online-Reisevermittler Booking gilt als der große Profiteur der Wiedereröffnung der Wirtschaft weltweit. Auch die Aktie des Unternehmens hat sich mittlerweile von den herben Corona-Verlusten erholt und notiert unweit ihres Rekordhochs aus dem Mai. Nun gibt es jedoch News, die die Anleger weniger positiv stimmen dürften.
Laut übereinstimmenden Medienberichten ermittelt die italienische Finanzpolizei gegen Booking. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, in den Jahren 2013 bis 2019 Mehrwertsteuern in Höhe von mehr als 150 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Konkret werfen die italienischen Ermittler Booking vor, die Rechnungen ohne Mehrwertsteuer ausgestellt zu haben, indem der Konzern die Steuerschuldnerschaft auf den Kunden umgelegt hat.
Dabei habe das Unternehmen etwa 700 Millionen Euro an Provisionen eingenommen, die an rund 896.500 Kunden in Italien verdient worden sind. Für diesen Betrag wären eigentlich über 153 Millionen Euro an Steuergeldern fällig.
Die Booking-Aktie reagierte gestern kaum auf diese Meldung. Bei einem erwarteten Umsatz von rund zehn Milliarden Euro in diesem Jahr, fällt der Streitwert von 153 Millionen Euro kaum ins Gewicht. Dennoch sollte Booking zur schnellen Beendigung der Untersuchung beitragen und gegebenenfalls die fällige Steuerlast begleichen, um einen größeren Imageschaden zu vermeiden.
Investierte Anleger bleiben dabei. Neueinsteiger warten den Break über die 50-Tage-Linie bei 2.355 Dollar ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Booking