Die Sachkenner des Heibel-Ticker erinnern an die Zeit, als Bayer, BASF und Höchst die weltgrößten Chemiekonzerne gewesen sind (Höchst wurde vor zwanzig Jahren zerschlagen.). Nach dem Zusammenschluss von DuPont und Dow Chemical ist dieser US-Konzern nun jedoch mit Abstand führend. Bayer reagierte und möchte mit der Übernahme von Monsanto führend in der Agrarchemie werden. BASF verkaufte dagegen im vergangenen Jahr Teile der Öl- und Gassparte. Es stellt sich also die Frage, ob BASF sich auf das Geschäft mit Spezial-Chemikalien zurückziehen möchte und sich dort gegen die inzwischen viel größeren Wettbewerber behauptet. Die andere Möglichkeit wäre, BASF steigt auch mit in das Übernahmekarussell ein. Dafür wäre BASF gut aufgestellt und auch finanzkräftig genug. Andererseits ist derzeit vielleicht nicht die beste Zeit um zu kaufen; die Preise sind ziemlich hoch. Entsprechend ist es wohl richtig von BASF vorerst abzuwarten und die Anleger mit einer üppigen Dividendenrendite von derzeit 4,4 Prozent zu versorgen.
Der Kursverlauf von BASF ähnelt dem des DAX stark. Der deutsche Leitindex ist jedoch nach Ansicht der Sachkenner des Heibel-Ticker zum Spielball internationaler Anleger geworden, welche auf das Exportland Deutschland setzen wollen oder zeitweilig dagegen wetten. Diese Sichtweise verhindert häufig individuelle Kursentwicklungen der einzelnen DAX-Konzerne. Das mag falsch sein, dennoch werden alle DAX-Titel ausverkauft, wenn der Euro stärker wird.