Gut für die Natur und den Geldbeutel: Durch Recycling von Metallen können natürliche Ressourcen geschont werden – und man kann damit Geld verdienen. Börsenneuling Befesa zählt zu den Spezialisten auf diesem Gebiet. Haben Anleger bei einem Einstieg die Chance auf eine saubere Rendite?
Der deutsch-spanische Metallrecycler Befesa hat sich darauf spezialisiert, Wertstoffe aus der Stahl- und Aluminiumindustrie zu recyceln. Den Großteil des Geschäfts macht Befasa mit umweltschädlichem Stahlstaub. Der Konzern nimmt den Stahlkonzernen das Abfallprodukt gegen eine Gebühr ab und gewinnt bei der Aufbereitung Zink. Das Metall verkauft der europäische Marktführer unter anderem an Rohstoffhändler wie Glencore. Ähnlich läuft das Geschäft mit der Aluminiumindustrie, für die Befesa Salzschlacke recycelt. So werden jährlich über 1,3 Millionen Tonnen an Reststoffen verarbeitet und über 0,6 Millionen Tonnen neue Materialien produziert.
Ein Markt mit hohen Eintrittsbarrieren und hohen Renditen: In den zwölf Monaten bis Mitte 2017 lag der Umsatz bei 685 Millionen Euro und der bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) bei 133 Millionen Euro. Daraus resultiert eine EBIT-Marge von 19,5 Prozent. Gegenüber dem Geschäftsjahr 2016 konnte Befesa dabei prozentual zweistellig zulegen. Dieses Wachstumstempo soll dem Vernehmen nach beibehalten werden. Für das laufende Jahr könnten 140 Millionen Euro beim bereinigten EBIT zu Buche stehen. Bezogen auf den Unternehmenswert resultiert daraus ein solides Multiple von maximal zwölf.
Das Unternehmen betreibt Werke in Deutschland, Spanien, Schweden, Frankreich, Großbritannien sowie in der Türkei und in Südkorea – wobei der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit derzeit noch auf Deutschland und der iberischen Halbinsel liegt. Wachstumschancen sieht Befesa-Vorstand Javier Molina vor allem in Malaysia und Thailand. Vor dem Hintergrund steigender Umweltauflagen hat der Firmenlenker aber auch die Metallmärkte in China und Indien im Blick.
Die 1993 gegründete Befesa wurde im Jahr 2006 mit dem deutschen Schrott-Recycler BUS Berzelius zusammengeschlossen. 2011 wurde die Firma dann vom spanischen Mischkonzern Abengoa von der Börse genommen und zwei Jahre später an den Finanzinvestor Triton verkauft – für rund 1,1 Milliarden Euro. Dieser hat das Unternehmen organisch und durch Zukäufe ausgebaut und nun (teilweise) Kasse gemacht. Triton hat beim Sprung aufs Parkett rund 48 Prozent der Anteile versilbert. Befesa selbst ist bei dem Börsengang kein Geld zugeflossen. Der Ausgabepreis lag Anfang November mit 28 Euro am unteren Ende der ursprünglich angepeilten Spanne von 28 bis 38 Euro.
Die Bereitstellung wichtiger Umweltdienstleistungen für langfristige Kunden bietet Befesa die Chance auf nachhaltiges Wachstum mit hohen Margen sowie stabilen und kontinuierlichen Cashflows. Zudem soll eine Dividende schnell fließen und zwar 40 bis 50 Prozent des Nettogewinns. Nicht nur Anleger mit einem grünen Daumen können die Aktie daher als langfristige Depotbeimischung mit Ziel 40 Euro kaufen.