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29.12.2014 Marion Schlegel

Börsengänge 2015: Was kommt nach Zalando und Rocket Internet?

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Die seit mehreren Jahren kaum getrübte Börseneuphorie ermutigt viele Unternehmen zum Gang aufs Parkett. Im Jahr 2014 entschieden sich hierzulande unter anderem der Online-Modehändler Zalando, die Beteiligungsfirma Rocket Internet oder der Autozulieferer Hella für einen Börsengang (IPO). Europaweit waren es bis zu 350 Unternehmen mit einem Gesamtwert von rund 50 Milliarden Euro. Dies war die stärkste IPO-Aktivität seit 2007, also bevor die Finanzkrise ausbrach. Wer wird 2015 den Schritt in die Börsenwelt wagen? Darunter könnten auch Unternehmen sein, die zuletzt zurückgeschreckt sind.


Die waren die 2014er-Pläne
Neben den Internet-Unternehmen Rocket Internet und Zalando war eigentlich auch mit dem Börsengang des Marktplatz-Betreibers Scout24 gerechnet worden. Im September hatte Scout24 selbst mitgeteilt, eine Börsennotierung werde geprüft. Kurz darauf ging es am Aktienmarkt aber kräftig abwärts. Die Papiere von Rocket Internet und Zalando gerieten zwischenzeitlich ins Taumeln. Seitdem ist es ruhig geworden um die Börsenpläne der Scout24-Gruppe, zu der Immobilienscout24, AutoScout24, die Datingseite FriendScout24 und das Finanzvergleichs-Portal FinanceScout24 gehören. Hinter Scout24 stehen die Deutsche Telekom und der Finanzinvestor Hellman & Friedman. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. In einem positiven Umfeld könnte ein Börsengang durchaus wieder ein Thema werden.
Erst einmal auf Eis gelegt wurde auch der Börsengang von Cash & Carry. Es war die Ukraine-Krise samt der Sanktionen gegen Russland, die dem Handelskonzern Metro einen Strich durch die Börsenpläne für seine russischen Großmärkte machte. Das verdarb die Preise, die russische Börse brach ein. Eigentlich wollte Metro das russische Cash & Carry um die Osterzeit an die Moskauer Börse bringen. Metro-Chef Olaf Koch antwortete Ende November auf die Frage, was nun mit dem russischen IPO sei: "Nichts passiert, da die Bedingungen nicht stimmen."
Auch über einem weiteren Börsengang schwebt ein großes Fragezeichen. Im April hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg gemeldet, Europas größter Zeitungsverleger wolle das Geschäft mit digitalen Stellen- und Immobilienanzeigen an die Börse bringen. Spekuliert wurde über eine Notierung in der zweiten Jahreshälfte. Doch dann war nichts mehr zu hören über solcherlei Pläne. Und warum sollte sich die Springer-Gruppe von diesem rentablen Geschäft trennen wollen? Die traditionellen Printprodukte laufen tendenziell immer schlechter. Da kamen die Beiträge der Tochter, zu der die Jobbörse Stepstone und der Immobilien-Marktplatz Immonet gehören, gerade recht. Die Sparte weist das bei weitem stärkste Wachstum im Konzern auf. Zuletzt stockte Springer seinen Anteil an der Sparte sogar noch auf, indem der Medienkonzern die Anteile eines Mitbesitzers teils übernahm.


Bayer-Spin-Off mit Börsengang
Mit einem Börsengang – zumindest spätestens 2016 – dürfen Anleger aber rechnen. Bayer will sein Kunststoff-Geschäft an die Börse bringen - und zwar ganz klassisch mittels eines Aktienverkaufs, und nicht mittels eines sogenannten Spin-Offs, wie es bei Siemens/Osram der Fall war, als die Aktien des Unternehmens einfach an die bisherigen Aktionäre verteilt wurden. Das jedenfalls ist das Ziel von Konzernchef Marijn Dekkers, der aktuell einen wohlklingenden Namen für den Geschäftszweig sucht. Mit einem von Analysten geschätzten Wert zwischen 10 und 11 Milliarden Euro wäre Bayer Material Science sogar ein DAX-Kandidat und womöglich nach Lanxess bald die zweite ehemalige Bayer-Tochter in der ersten deutschen Börsenliga. Dekkers will das Kunststoff-Geschäft nun für die Börse hübsch machen, denn es ist im Vergleich zu den zwei verbleibenden Bayer-Sparten Pharma und Agrar weniger profitstark. 


(Mit Material von dpa-AFX)

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