Der Kriegsbeginn in der Ukraine trifft die Moskauer Börse mit voller Wucht. Der RTS-Index verliert am Donnerstag zu Handelsbeginn mehr als 30 Prozent. Seit Jahresbeginn hat sich der Leitindex damit bereits mehr als halbiert. Auf breiter Front geben die russischen Blue Chips wie Gazprom, Lukoil oder Sberbank ein Viertel bis ein Drittel ihres Wertes ab.
Nach dem Einmarsch in der Ukraine dürften die Sanktionen Russland mit voller Wucht treffen. So will die EU den Zugang zum Finanzmarkt stoppen. Das trifft etwa die Sberbank hart. 28 Prozent verliert die Aktie im frühen Handel.
Doch auch die Öl- und Gaswerte verlieren massiv an Wert. Während das drohende Aus für Nord Stream 2 in aller Munde ist und Gazprom schwer trifft, dürften auch Lukoil, Rosneft und Co durch die Handelsbeschränkungen deutliche Einbußen verkraften müssen. Alle drei Aktien verlieren zwischen 28 und 36 Prozent und setzen ihre ohnehin bereits heftige Talfahrt fort.
Schnelle Besserung ist angesichts der eskalierenden Situation nicht in Sicht. Die Sanktionen des Westens dürften nach dem Kriegsbeginn eher noch verschärft werden. Aktuell lässt sich kaum vorhersagen, wie heftig der Verlauf der Krise wird, wie lange sie dauert und welche Folgen der Einmarsch in der Ukraine haben wird.
Anleger sollten trotz günstiger Bewertung und starker Korrektur aktuell einen Bogen um russische Aktien machen. Die geopolitische Situation lässt seriöses Investieren nicht zu.