Die Verantwortlichen für das Musterportfolio des Heibel-Ticker erklären: Das KGV von 17 für das nächste Jahr ist für SAP zu niedrig, wenn man von einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von zwölf Prozent pro anno in den kommenden fünf Jahren ausgeht. Zudem ist das Cloud-Geschäftsmodell ein Abonnement-Modell, das aufgrund der regelmäßigen niedrigen Zahlungen der Kunden sehr stetig ist. Diese hohe Kontinuität ist bei Analysten sehr beliebt. Da der Anteil der Cloud/Abo-Einnahmen am Gesamtumsatz steigen dürfte, dürften wohl auch die Analysten das Kurs-Gewinn-Verhältnis anheben, welches sie für fair erachten. SAP erwirtschaftet sehr viel Geld und bewies wiederholt, extrem teuer gekaufte Firmen in Rekordzeit eingliedern zu können. Die Verschuldung ist niedrig, die Technologie (SAP-HANA) ist führend, und die große Kundenbasis enthält noch viel Umsatzpotential.
Der Kursverlauf von SAP ähnelt dem des DAX stark. Der deutsche Leitindex ist jedoch nach Ansicht der Sachkenner des Heibel-Ticker zum Spielball internationaler Anleger geworden, welche auf das Exportland Deutschland setzen wollen oder zeitweilig dagegen wetten. Diese Sichtweise verhindert häufig individuelle Kursentwicklungen der einzelnen DAX-Konzerne. Das mag falsch sein, dennoch werden alle DAX-Titel ausverkauft, wenn der Euro stärker wird.