Die Bilanzsaison läuft auf Hochtouren, auch immer mehr europäische Großbanken veröffentlichen ihre Zahlen. Nach der Deutschen Bank ist nun morgen die französische BNP Paribas an der Reihe. Die Universalbank kam bisher sehr gut durch die Pandemie, für Anleger ist das Papier aufgrund der Bewertung und der üppigen Dividende interessant.
Der Konsens erwartet bei der BNP einen Vorsteuergewinn von 3,13 Milliarden Euro gegenüber 2,67 Milliarden vor einem Jahr. Die Erträge sollten mit 11,1 Milliarden Euro ebenfalls zugelegt haben (Q3/2020: 10,9 Milliarden Euro). Der Fokus wird auch bei den Franzosen auf dem Investmentbanking liegen.
Diese Sparte schwächelt derzeit vor allem im Handel, die M&A-Geschäfte laufen dagegen wie geschmiert. Im Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen erwarten die Experten von Bloomberg Intelligence für das dritte Quartal Erlöse von 1,02 Milliarden Euro und somit einen Rückgang von 18 Prozent. Damit befände sich die BNP in bester Gesellschaft mit den Peers. Im Aktienhandel ist man auch stark vertreten, hier könnte aufgrund des Börsenbooms ein Plus von 24 Prozent auf 580 Millionen Euro stehen.
Ausschüttungen könnten weiter zulegen
Spannend für Aktionäre dürfte die Diskussion um die Ausschüttungspläne der Bank werden. Für die kommenden Jahre steht bereits eine Anhebung der Payout-ratio von 50 auf 60 Prozent der jährlichen Gewinne im Raum. Außerdem könnten Aktienrückkäufe dazu kommen. Schon jetzt beläuft sich die geschätzte Dividendenrendite für 2021 auf 6,5 Prozent. Das 2022er-KGV von 8 ist im Peergroup-Vergleich (10) immer noch günstig.
Investierte geben kein Stück aus der Hand und setzen auf höhere Ausschüttungen im kommenden Jahr sowie eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Interessierte Anleger warten die Zahlen ab und kommen vielleicht bei möglichen Rücksetzern demnächst zum Zug.