Bald startet der Dieselgipfel: Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat die Topmanager zum Gespräch geladen und wird vieles fordern. Nur einer bleibt weiterhin hart – BMW-Chef Harald Krüger.
Verkehrsminister Scheuer platzt der Kragen
Es werden keine leichten Diskussionen werden. Im Ring der Verhandlungen stehen Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und die Topmanager aus der Autoindustrie. Im Mittelpunkt des Dieselgipfels werden vor allem die umstrittenen Hardware-Nachrüstungen diskutiert werden.
Anfang der Woche war Verkehrsminister Scheuer bei einem Treffen des Auto-Lobbyverbands VDA der Kragen geplatzt. Mit einer ungewöhnlichen Deutlichkeit kritisierte der Minister die Manager und forderte im Bezug auf die Diesel-Nachrüstungen die Auto-Hersteller auf nachzulegen. „Da müssen wir nachverhandeln [und] da erwarten wir auch Bewegung.“, so Scheuer, der nach der schlecht ausgefallen Bayern- und Hessen-Wahl den Ton deutlich verschärft.
BMW-Chef Krüger bleibt hart
Während der Verkehrsminister im Voraus bereits poltert weichen die Topmanager der Autokonzerne etwas von der harten Linie ab. Volkswagen hat sich als bisher einziges Unternehmen dazu bereit erklärt, Hardware-Nachrüstrungen durchzuführen. Einzige Bedingung ist aber, dass die Wolfsburger dies nur tun, wenn alle anderen Hersteller ebenfalls mitziehen. Daimler will im Gegensatz zu VW nicht zu 100 Prozent für die Nachrüstungen aufkommen und schlägt vor, 80 Prozent der Umrüstungs-Kosten zuzuschießen.
Lediglich BMW und Opel sprechen sich vehement gegen diese Maßnahmen aus. BWM-Chef Harald Krüger bekräftigt kurz vor Beginn des Dieselgipfels seine Antwort auf die Frage, was BMW bei den Hardware-Nachrüstungen anbieten könne: „Unsere Position für die BMW Group steht schon länger. Das wird unsere Position bleiben.“
Die Hardware-Nachrüstungen seien Krüger zufolge der falsche Weg. „Der Kunde hätte trotz sorgfältiger Entwicklung ein erhöhtes Qualitätsrisiko und mehr Verbrauch. Darüber hinaus sind Hardware-Umrüstungen nicht vor 2021 realisierbar.“, so der BMW-Chef weiter.
BMW-Aktie weiter unter Druck
Die Papiere von BMW stehen seit einiger Zeit unter Beschuss. Probleme bereiten neben der Diesel-Problematik nach wie vor der Handelskonflikt sowie der neue Abgasstandard WLTP. Die Aktie von BMW bleibt am heutigen Donnerstag trotz positiver Gesamtmarktlage entsprechend unter Druck und verliert bis zum Mittag rund 1,4 Prozent.