BMW kann in den USA weiter Pluspunkte sammeln. Die neuen Stadtgeländewagen kommen gut an, die Verkäufe kletterten im Juni auf 31.627 Autos. Ein Plus von 7,5 Prozent. Die USA sind nach China der wichtigste Automarkt der Welt. Jedes Jahr werden 16,6 Millionen neue Autos verkauft. Zum Vergleich: in China werden pro Jahr rund 23,0 Millionen neue Fahrzeuge an den Mann beziehungsweise an die Frau gebracht.
Im Juni glänzte neben Volkswagen auch Premiumautobauer BMW. Die Verkäufe kletterten im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf 31.627 Autos. Die SUVs der X-Baureihe konnten dank neuer Modelle um über 40 Prozent zulegen, während die Limousinen deutlich weniger Käufer fanden. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Marke BMW ein Plus von 2 Prozent aufzuweisen.
Dennoch bleibt die US-Bank JPMorgan für die BMW-Aktie pessimistisch. Es gebe Signale für eine Optimierung der Angebotspalette und eine konsequentere Kostenkontrolle, die sich in verbesserten Ergebnissen niederschlagen sollten, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer Studie. Allerdings sei noch nicht klar, in welchem Zeitrahmen dies gelingen werde. Sein Kursziel lautet 60 Euro.
Auch DER AKTIONÄR ist der Ansicht, dass sowohl Volkswagen als auch Daimler die Nase im Vergleich zu BMW vorne haben. Vor allem Volkswagen hat zuletzt deutlich gemacht, die Elektrifizierung seiner Angebotspalette mit aller Macht voran zu treiben.
VW-Chef Diess fädelte viele neue Kooperationen ein. Etwa mit Amazon, Siemens oder SK Innovation. Mit Northvolt wird Volkswagen sogar eine eigene Batterieproduktion hochziehen, um die starke Abhängigkeiten von den Asiatischen Zellherstellern wie CATL oder LG Chem zu verringern. Ein richtiger Schritt.
Anleger sollten demnach die Papiere von Volksagen oder Daimler der Aktie von BMW vorziehen. Bei BMW sind in puncto Elektromobilität und autonomes Fahren noch viele Fragen offen. Vorstand Harald Krüger hat die Steilvorlage von Ex-Vorstand Norbert Reithofer, der die Modelle i3 und i8 ins Rennen geschickt hat, nicht aufgenommen und den Vorsprung vor der Konkurrenz leichtfertig verspielt.
Dennoch: Auch die BMW-Aktie hat sich zuletzt wieder deutlich von ihren Tiefs gelöst. Technisch hat das Papier die 50-Tage-Linie bei 66,41 Euro geknackt. Die nächsten kleineren horizontalen Widerstände liegen bei 67,37 Euro und im Anschluss bei 69,61 Euro. Werden diese Hürden genommen, kann die BMW-Aktie durchaus bis an die wichtige 200-Tage-Linie bei 72,02 Euro laufen.