Die aktuellen US-Verkaufszahlen zeigen: Volkswagen lässt den Abgasskandal hinter sich. BMW kann nach längerer Durststrecke wieder zulegen. Daimler ist im abgelaufenen Jahr auf dem weltgrößten Automarkt dagegen zurückgefallen. Im freundlichen Marktumfeld können die Aktienkurse von allen drei Autobauern an Wert zulegen. Richtig spannend wird es für das Trio möglicherweise in der kommenden Woche.
Nach dem Absatzeinbruch im Zuge des Abgasskandals hat VW seine US-Verkäufe 2018 das zweite Jahr in Folge gesteigert. Dank gefragter SUV-Modelle wurden in den USA insgesamt 354.064 Fahrzeuge des Konzerns an den Mann gebracht. Das entspricht einem Anstieg von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Gute Laune auch bei BMW. Der bayrische Autobauer setzte im vergangenen Jahr in den USA erstmals seit 2015 wieder mehr Autos ab. Dank des Erfolgs bei SUV-Modellen stieg der Absatz bei der Stammmarke BMW um 1,7 Prozent auf 311.014 Autos. Die Zweitmarke Mini allerdings schwächelte 2018 mit einem Ansatzminus von 7,3 Prozent.
Daimler musste ebenfalls einen Absatzrückgang hinnehmen. Die Verkäufe gingen um 5,3 Prozent auf 355.413 Fahrzeuge zurück. Dabei brach der Absatz des Kleinwagen Smart um mehr als die Hälfte ein. Die Marke Mercedes-Benz verzeichnete ein Minus von 6,3 Prozent auf 315.959 Autos.
Ungeachtet der US-Absatzzahlen heißt es für das heimische Autobauer-Trio vorerst weiter abwarten und auf klare technische Kaufsignale warten. Diese dürften sich erst einstellen, wenn es weitere Fortschritte in Sachen Handelsstreit gibt – und der Gesamtmarkt zu einer breiten Erholung ansetzt. Der Startschuss könnte schon in der kommenden Woche fallen, wenn eine US-Delegation unter der Leitung des Vize-Handelsbeauftragte Jeffrey Gerrish im Bemühen um eine Entschärfung des Handelskonflikts nach China reist. Welche Hürden es für die Aktien von BMW, Daimler und VW zu überwinden gilt, wird DER AKTIONÄR in der kommenden Woche an dieser Stelle herausarbeiten.