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BMW, Daimler, VW: China wird zum Sorgenkind

BMW, Daimler, VW: China wird zum Sorgenkind
Foto: Börsenmedien AG
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29.11.2018 ‧ Matthias J. Kapfer

Seit 1990 kennt der chinesische Automarkt nur eine Richtung. Jahr für Jahr kletterten die Verkaufszahlen in die Höhe – doch damit kann dieses Jahr Schluss sein. Erstmals seit 28 Jahren droht der Absatzmarkt zu schrumpfen. Unmittelbar betroffen sind die großen deutschen Autobauer BMW, Daimler und VW.

Keine guten Nachrichten aus Fernost. Die großen deutschen Autobauer müssen sich wohl auf einen schwächeren Absatzmarkt in China einstellen. Besorgniserregend sind die zurückgegangenen Neuwagenverkäufe im größten und wichtigsten Automarkt. Demnach wurden in den vergangenen zehn Monaten insgesamt nur noch rund 18,4 Millionen PKWs im Reich der Mitte abgesetzt – ein Minus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Daimler weiter optimistisch

Trotz der unerfreulichen Nachrichten betont der für China zuständige Daimler-Vorstand Hubertus Troska die weiter anhaltende positive Einschätzung seines Unternehmens – der Markt normalisiere sich lediglich in seinen Augen. Im Zeitraum von Januar bis September dieses Jahres konnte Daimler ein Absatzplus von 13,1 Prozent verzeichnen. Schaut man sich aber die vergangenen vier Monate an, wird deutlich, dass der Autobauer keine zweistelligen Wachstumszahlen mehr aufweisen kann.

„Der Einbruch in China wird mit einer zeitlichen Verzögerung auch die Premiumhersteller treffen“, bekräftigt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Center of Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen. Der Experte äußert sich demnach kritisch gegenüber Daimler-Vorstand Troska, der das Premiumgeschäft weiter als „sichere Wette“ in China sieht.

VW besonders abhängig von China

Eines ist sicher – das beträchtliche Wachstum der großen Autobauer war vor allem dem boomenden China-Geschäft zu verdanken. Volkswagen verkauft aufgrund dieser Entwicklungen derzeit rund 40 Prozent seiner PKWs in China. Logisch, dass der stotternde Markt sich unmittelbar auf die Wolfburger auswirkt. China-Vorstand Jochem Heizmann äußerte sich zuletzt am Rande der Automesse in Guangzhou und gab zu, dass seit Juni jeder Monat für Volkswagen schlechter ausfalle. Der Markt sei aktuell jedoch eine „Herausforderung“, so Heizmann.

Die Prophezeiung des Autoexperten Dudenhöffer fällt erschreckend aus: „Ausgelöst durch die Trump‘schen Zollkriege geht der chinesische Automarkt in eine Abkühlungsphase und wird erst im Jahr 2021 das Verkaufsniveau von 2017 wieder übertreffen“. Kein gutes Omen für die deutsche Autobauer-Elite.

Ein Kauf zwingt sich nicht auf

An der Börse zeigen sich alle drei Autowerte seit Jahresanfang deutlich schwächer. Abgasskandale, Handelsstreitigkeiten und eine schwächelnde Konjunktur lassen die DAX-Schwergewichte weiter taumeln. Die vielversprechende E-Mobilität scheint trotz immenser Anstrengungen der Autokonzerne immer noch nicht richtig in Fahrt gekommen zu sein. Aus diesen Gründen ist für den AKTIONÄR kein deutscher Autobauer aktuell ein Kauf. Anleger sollten derzeit an der Seitenlinie verharren.

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