Eines haben BMW, Daimler und VW gemeinsam: Die Aktionäre hatten in den vergangenen Wochen wenig Grund zum Jubeln. Belastet von der Euro-Schuldenkrise, der laufenden Marktkorrektur und den Sorgen um das Wachstum in China haben die Aktien deutlich verloren.
Für die Aktien von BMW, Daimler und Volkswagen ging es zuletzt steil nach unten. Kein Wunder: Dem europäischen Pkw-Markt stehen schwere Zeiten bevor und die Anleger sorgen sich um das Wachstum in China. Im Blick steht heute insbesondere ein Pressebericht, dem zufolge die chinesische Regierung derzeit kein größeres Programm plant, um die Autonachfrage anzukurbeln. Man suche zwar nach Möglichkeiten, Käufern in ländlichen Gebieten unter die Arme zu greifen. Ein vom Staat gefördertes Incentive-Programm wie 2009 werde aber nicht diskutiert.
Belastend kommt außerdem hinzu, dass die Citigroup die BMW-Aktie von "Buy" auf "Neutral" abgestuft hat. Das Kursziel wurde gleichzeitig von 75,00 auf 60,00 Euro gesenkt. Analyst Harald Hendrikse zufolge stehe selbst ein "Auto-Champion" wie BMW inzwischen vor größeren Herausforderungen. Hendrikse habe seine Gewinnschätzungen bis 2014 deutlich gesenkt. Der Modellzykus der Münchner habe den Zenit und die Margen in China haben offenbar ihren Höhenpunkt erreicht.
Weltweites Absatzplus
Trotz aller Schwarzmalerei sieht es um den Pkw-Markt so schlecht nicht aus. So rechnet die Scotiabank damit, dass die globalen Autoverkäufe 2012 um fast sechs Prozent auf 62,2 Millionen Fahrzeuge steigen. Das Premium-Siegel der deutschen Autobauer dürfte seinen Teil dazu beitragen, dieses Wachstum noch zu übertreffen. Inzwischen sind die Aktien von BMW, Daimler und VW extrem günstig bewertet und sollten auf jeder Watchlist stehen.