Die beiden deutschen Autobauer BMW und Daimler wollen gemeinsam den Mobilitäts-Konkurrenten aus Übersee wie Uber, Lyft und Co den Kampf ansagen. Die vor einem Jahr beschlossene Zusammenlegung der Carsharing-Töchter DriveNow und Car2Go gerät aber aufgrund der US-Kartellbehörden vorerst ins Stocken.
Die digitale Zukunft der Mobilität lässt auf sich warten – zumindest, wenn es um die Bemühungen der deutschen Autobauer BMW und Daimler geht. Das geplante Gemeinschaftsunternehmen sollte eigentlich schon lange die Mobilitätsangebote der beiden Autokonzerne bündeln.
Bündelung der Mobilitätsdienstleistungen
Im Mittelpunkt des gemeinsamen Projekts steht vor allem die Fusion der beiden Carsharing-Unternehmen DriveNow (BMW) und Car2Go (Daimler). Zudem soll das zukünftige Gemeinschaftsunternehmen weitere Mobilitätsangebote wie beispielsweise die Vermittlungs-Apps MyTaxi, Chaffeur Privé oder den Parkplatz-Dienst ParkNow beinhalten.
Nachdem die EU-Kommission im November dem Vorhaben der beiden Autokonzerne grünes Licht gegeben hatte, richten sich nun alle Augen auf die US-Kartellbehörden. Diese sehen aber weiteren Klärungsbedarf und machen der schnellen Umsetzung einen Strich durch die Rechnung. Der ursprünglich noch im Jahr 2018 angestrebte Abschluss der Transaktion wird somit auf Anfang 2019 verschoben.
Zusammenarbeit hat ihre Grenzen
In Sachen autonomes Fahren bleiben BMW und Daimler derweil aber harte Konkurrenten, denn die Entwicklung rund um den Zukunftsmarkt mit fahrerlosen Autos klammern beide Autobauer aus dem Gemeinschaftsunternehmen aus.
Dennoch bildet die Zusammenarbeit eine gute Grundlage für die Sicherstellung zukünftiger Autoverkäufe, „denn wer die meisten Kunden auf seine Plattform im Netz zieht, kann dann auch die Aufträge für die physischen Plattformen, sprich Fahrzeuge, bekommen“, so Stefan Bartzel vom Auto-Institut CAM der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach.
Aktien finden weiterhin keinen Boden
Die Anteilsscheine der beiden deutschen Autobauer scheinen weiterhin im Abwärtstrend gefangen zu sein. Daimler-Aktionäre müssen mit einem Minus von rund 33 Prozent seit Jahresanfang herbe Verluste hinnehmen. Bei BMW sieht es ebenfalls nicht gut aus - seit Januar ging es 17 Prozent bergab.
Anleger verharren weiter an der Seitenlinie und beobachten die aktuellen Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China. Es gilt: Abwarten!