Kurz vor dem mit Spannung erwarteten US-Zinsentscheid haben sich die Anleger am Mittwoch weiter nicht aus der Deckung gewagt. Bei den Experten gehen die Meinungen darüber auseinander, wie stark die Fed ihre Geldpolitik lockern wird. Trotz erneut guter US-Konjunkturdaten hoffen viele Investoren weiter auf eine deutliche Zinssenkung. Der Dow Jones sank um 0,2 Prozent auf 41.524 Punkte.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,1 Prozent auf 5.639 Punkte nach oben. Beide Indizes hatten bereits am Vortag nach Rekorden unter Gewinnmitnahmen gelitten und kaum verändert geschlossen. Der am Dienstag ähnlich lethargische, technologielastige Nasdaq 100 gewann am Mittwoch 0,3 Prozent auf 19.469 Punkte.
Dass die Fed um 20.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit ihre lange erwartete Zinswende einläuten wird, gilt als gesichert. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg erwartet eine Mehrheit der befragten Volkswirte eine Verringerung der Zinsspanne um 0,25 Prozentpunkte auf 5,0 bis 5,25 Prozent. Die jüngsten Konjunkturdaten schienen nicht schwach genug zu sein, um die Fed zu einer aggressiven Zinssenkung zu veranlassen, hieß es von der Großbank UBS. Zu dieser Einschätzung passen die heutigen, überraschend starken Daten aus der Bauwirtschaft. Bereits am Dienstag hatten die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion die Erwartungen übertroffen.
Allerdings gibt es auch eine Reihe von Ökonomen, die mit einem Zinsschritt von 0,50 Punkten rechnet.
Unter den Einzelwerten ragten die Aktien von Intuitive Machines mit einem Kurssprung von 47 Prozent heraus. Das Raumfahrtunternehmen erhielt einen Großauftrag von der US-Weltraumagentur Nasa. Dabei geht es um Kommunikations- und Navigationsdienste für Missionen in der nahen Weltraumregion.
Für die Papiere von US Steel ging es nach einer Kreise-Meldung um 2,2 Prozent nach oben. Das CFIUS, ein Sicherheitsgremium der US-Regierung, habe dem Wettbewerber Nippon Steel die Erlaubnis erteilt, seine Pläne zum Kauf von US Steel erneut einzureichen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen. Damit dürfte eine Entscheidung über die politisch umstrittene Übernahme nach den US-Wahlen im November fallen.
Dagegen schafften die Anteilsscheine von General Mills nach Zahlen nur einen Kursanstieg von 0,4 Prozent. Der Lebensmittelhersteller berichtete für das erste Geschäftsquartal 2024/25 eine rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung - der bestätigte Ausblick half den Aktien nicht.
(Mit Material von dpa-AfX)