Nach einer tristen Börsenwoche droht der US-Leitindex Dow Jones am Freitag die runde Marke von 30.000 Punkten nicht halten zu können. Eine Erholung im frühen Handel endete rasch, und der Dow fiel wieder unter 30 000 Zähler. Unter diese Marke hatten ihn am Vortag die Rezessionsängste der Investoren gedrückt. Zuletzt gab der Dow um 0,33 Prozent auf 29.826 Punkte nach. Wegen der immens hohen US-Inflation und der Befürchtung einer starken konjunkturellen Abkühlung steht für den Dow auf Wochensicht ein Verlust von fünf Prozent zu Buche.
Der marktbreite S&P 500 lag am letzten Handelstag der Woche mit 0,1 Prozent im Minus bei 3.663 Zählern – der technologielastige Nasdaq 100 mit 0,7 Prozent im Plus. Das Ruder haben derzeit die Notenbanken in der Hand. Sie versuchen, die hohe Inflation mittels Zinserhöhungen einzudämmen - mit der Gefahr einer Bremswirkung für die Wirtschaft. Am Mittwoch hatten die Anleger zwar noch gelassen auf den mit 0,75 Prozentpunkten größten Zinsschritt der US-Notenbank seit 1994 reagiert. Als am Donnerstag aber auch die Schweizer Nationalbank überraschend ihren Leitzins deutlich erhöhte, brachen in Europa und den USA die Dämme, und die Börsen sackten ab. Allerdings müssen die Zentralbanken handeln, da auch eine hohe Inflation Konjunkturrisiken birgt, weil die Menschen dann ihr Konsumverhalten ändern.
Unter Druck gerieten die Aktien von Adobe Systems der Kurs fiel um drei Prozent. Trotz besser als befürchtet ausgefallener Geschäftszahlen senkten viele Analysten ihre Kursziele für den Softwarehersteller, der mit seinem Ausblick nicht zu überzeugen wusste.
Aufwärts ging es dagegen für US Steel, der Kurs stieg um ein Prozent. Der US-Stahlhersteller habe sich ähnlich wie einige Konkurrenten überraschend positiv zur Geschäftsentwicklung im laufenden Quartal geäußert, erklärte Analyst Jitendra Pandey von der Credit Suisse.
(Mit Material von dpa-AfX)