Der Arbeitsmarktbericht für Juni hat die US-Börsen am Freitag auf ihrem Stabilisierungskurs gehalten. Nach Gewinnen in den vergangenen zwei Handelstagen schwankten die Börsen nun zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten. Der Dow Jones Industrial drehte im frühen Handel zuletzt ins Plus und stieg um 0,19 Prozent auf 31.443,95 Punkte.
Auf Wochensicht bedeutet das für den bekanntesten Wall-Street-Index einen Gewinn von etwas mehr als ein Prozent.
Der marktbreite S&P 500 zeigt sich am Freitag aktuell prozentual unverändert bei 3.902,73 Zählern. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 gibt um 0,19 Prozent auf 12.086,21 Punkte nach. Er hat sich im Wochenverlauf damit spürbar um etwas mehr als vier Prozent erholt. Allerdings verharrt er mit einem Abschlag von mehr als 20 Prozent seit seinem Rekordhoch im November nach wie vor im Bärenmarkt.
Andrew Hunter, Analyst Capital Economics, sprach für den Monat Juni von einem starken Anstieg der Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft. Dies "scheint die Behauptung, die Wirtschaft steuere auf eine Rezession zu oder sei bereits in einer solchen, ad absurdum zu führen." Er hält eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf der US-Notenbank-Sitzung Ende des Monats daher für gut denkbar. Zugleich verwies er auf weitere Details im Jobbericht. Die Abkühlung des Lohnwachstums und der jüngste Einbruch der Rohstoffpreise seien womöglich bereits Hinweise, dass sich die Inflationsaussichten schneller verbessern könnten als gedacht.
Unter den Einzelwerten legen im Dow die Apple-Aktien um 0,4 Prozent zu. Bester Wert im Dow ist derzeit die UnitedHealth Group. Stark präsentieren sich zudem American Express und Amgen. Die Aktien des Software-Riesen Microsoft geben hingegen um 1,6 Prozent nach. Im Nasdaq 100 liegen die Papiere der Google-Mutter Alphabet um 0,2 Prozent nach, während die des weltgrößten Online-Händlers Amazon 1,2 Prozent einbüßten.
Twitter büßten an der NYSE 3,8 Prozent ein. Einem Bericht der "Washington Post" zufolge ist der andauernde Konflikt zwischen Tech-Milliardär Elon Musk und dem Twitter-Management über die Anzahl von Spam- und Fake-Nutzerkonten auf der Plattform eine ernsthafte Gefahr für die 44 Milliarden Dollar (43 Milliarden Euro) schwere Übernahme. Neu ist das Hickhack allerdings nicht: Musk drohte schon vor Wochen, den Kauf deshalb platzen zu lassen. Einige Beobachter sehen das Hickhack als Vorwand Musks, um aus der teuren Übernahme herauszukommen.
Um 6,2 Prozent ging es für die Gamestop-Papiere abwärts. Der Videospielhändler tauscht seinen Finanzchef aus. Tags zuvor hatten die Aktien nach einem angekündigten Aktiensplit noch um rund 15 Prozent zugelegt. Gamestop gehört zu den sogenannten Meme Stocks, die bei Privatanlegern in den sozialen Medien heiß diskutiert werden und dann durch Kurskapriolen auffallen.