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24.02.2020 Nikolas Kessler

Bitcoin: Halber Lohn, doppelte Freude

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Bitcoin

Der Bitcoin hat mehrere Kaufsignale geliefert und notiert im Bereich der 10.000-Dollar-Marke. Auch die fundamentalen Daten im Netzwerk stimmen zuversichtlich. Und dann ist da noch das „Halving“ im Mai.

Die Schwelle von 10.000 Dollar hat beim Bitcoin vor allem psychologische Bedeutung. Als der Kurs die magische Marke in der Vorwoche zum ersten Mal seit fünf Monaten wieder überwunden hat, war die Aufbruchstimmung in der Branche schier greifbar. „Bitcoin über 10.000 Dollar“ war selbst vielen Mainstream-Medien wieder eine Schlagzeile wert, nachdem die Digitalwährung während der monatelangen Konsolidierung zuvor in der Mottenkiste verschwunden war.

Im Mai findet voraussichtlich das nächste „Halving“ beim Bitcoin statt. In der Vergangenheit hat sich die Halbierung der Belohnung für die Miner als Kurstreiber erwiesen. Auch diesmal wirft das Event bereits seine Schatten voraus.

Wichtige Kaufsignale

Auf dem Weg dorthin hatte der Bitcoin allein im Januar fast 30 Prozent zugelegt und damit den besten Jahresstart seit sieben Jahren hingelegt. Mit dem Ausbruch aus dem mittelfristigen Abwärtstrend sowie dem Sprung über die 200-Tage-Linie hat er dabei wichtige Hürden überwunden und technische Kaufsignale erzeugt. Vor allem der Sprung über den gleitenden Durchschnitt hat bei Tom Lee, Bitcoin-Bulle und Gründer des Analysehauses Fundstrat, für Begeisterung gesorgt: „Das ist eine große Sache, wie jeder Trendfolger weiß – wenn man zurück über der 200-Tage-Linie ist, ist man zurück im Bullenmarkt“, so der Experte in einem Interview. Beim Bitcoin scheine das ganz besonders zuzutreffen, denn in der Vergangenheit habe er in den sechs Monaten nach einem Sprung über die langfristige Trendlinie im Durchschnitt satte 197 Prozent zugelegt. Zwar gibt Lee selbst keine Kursziele für den Bitcoin aus, ausgehend vom Ausbruchsniveau im Bereich von 8.900 Dollar ergibt sich aus seinen Beobachtungen aber ein (rechnerisches) Potenzial für Kurse von über 26.000 Dollar. 

Auf einen Anstieg in diesen Bereich lässt auch ein weiteres Chartsignal hoffen, das der Bitcoin erst in dieser Woche erzeugt hat: das „Golden Cross“ der aufsteigenden 50-Tage-Linie und der 200-Tage-Linie. Das gab es zuletzt im April 2019. Damals sei der Bitcoin-Kurs in den darauffolgenden Monaten um bis zu 170 Prozent nach oben geschossen, erinnerte Krypto-Trader Keith Wareing via Twitter. 

Starke Daten und „Halving“-Fantasie

Das bullishe Momentum im Chart geht einher mit starken Fundamentaldaten aus dem Bitcoin-Netzwerk: Die Gesamtzahl der bestätigten Bitcoin-Transaktionen hat Anfang Februar den Meilenstein von einer halben Milliarde hinter sich gelassen. Die Zahl der täglichen Bitcoin-Transaktionen ist nach Daten von blockchain.info auf dem höchsten Stand seit fünf Monaten. Die Rechenleistung im Netzwerk, gemessen an der sogenannten Hash Rate, eilt seit Monaten von Rekord zu Rekord und ist heute fast zehnmal so hoch wie im Dezember 2017, als der Bitcoin-Kurs sein bisheriges Allzeithoch erreicht hat.  

Mit einem erneuten Vorstoß in diese Kursregion rechnet Mike Novogratz, Bit­coin-Pionier und Gründer der Krypto-Bank Galaxy Digital, bereits in den kommenden Monaten. Sein Optimismus fußt dabei vor allem auf dem bevorstehenden „Halving“, das voraussichtlich Mitte Mai wieder stattfinden wird. Dabei halbiert sich die Belohnung, die Miner für die Validierung der Transaktionen auf der Bitcoin-Blockchain erhalten, von bisher 12,5 auf 6,25 Bitcoin. Das „Halving“ ist per Algorithmus festgelegt und findet jeweils nach 210.000 geminten Blöcken, also etwa alle vier Jahre, statt. Damit soll die Knappheit des Bitcoin sichergestellt und die Inflation im Zaum gehalten werden. In der Vergangenheit haben sich die „Halving“-Termine darüber hinaus auch als exzellente Kurskatalysatoren für den Bitcoin erwiesen. In den Monaten nach dem ersten „Halving“ 2012 ist der Kurs um mehr als 8.000 Prozent gestiegen. Im Jahr 2016 hat das Event den gut 2.200-prozentigen Bullrun eingeleitet, der dem Bitcoin im Dezember 2017 im Bereich von 20.000 Dollar seinen bisherigen Höchststand beschert hat. Unter den Bitcoin-Fans ist die Hoffnung groß, dass sich ein solches Szenario in diesem Jahr wiederholt. 

Nach dem Ausbruch über die psychologisch wichtige 10.000er-Marke hatte der Bitcoin auch den charttechnisch bedeutenden Widerstand im Bereich von 10.500 Dollar ins Visier genommen. Im Bereich von 10.458 Dollar hat er den höchsten Stand seit September 2019 erreicht und musste der dynamischen Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen anschließend zunächst Tribut zollen. Solange sich der Kurs oberhalb der 200-Tage-Linie im Bereich von 9.000 Dollar und dem mittelfristigen Abwärtstrend halten kann, bleibt die charttechnische Lage aussichtsreich.

Kaufchance für Mutige

Das Momentum im Chart, starke Netzwerkdaten und das bevorstehende „Halving“ stimmen den aktionär zuversichtlich für die weitere Kursentwicklung des Bitcoin. Risikobewusste Anleger können weiterhin ein paar Coins – oder Teile davon – als spekulative Depotbeimischung einsammeln. Eine bequeme Alternative zum Direktinvestment über eine Kryptobörse bietet das Bitcoin-Zertifikat von Vontobel mit der WKN VL3TBC. 

Dieser Artikel ist in DER AKTIONÄR Nr. 09/2020 erschienen, welches Sie hier als PDF gesamt herunterladen können.


Hinweis auf Interessenkonflikt:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin. 

Autor Nikolas Keßler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.

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