Die Auswirkungen des Mining-Verbots in China werden auch in den fundamentalen Daten des Bitcoin-Netzwerks sichtbar. Bei der Mining-Difficulty, einer wichtigen Kennzahl für die die Verfassung der Digitalwährung, gab es am Wochenende wie erwartet einen Rekord-Einbruch.
Die Difficulty gibt an, wie schwierig und zeitaufwendig es ist, den richtigen Hash für einen neuen Block der Bitcoin-Blockchain zu ermitteln. Um die angestrebte Bearbeitungszeit von zehn Minuten pro Block einzuhalten, wir sie alle 2.016 Blöcke automatisch angepasst, was aktuell etwa einem Zeitraum von zwei Wochen entspricht.
Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit. Als Reaktion auf den deutlichen Einbruch der Rechenleistung im Netzwerk (Hash Rate) hat sich nun auch die Difficulty nach unten justiert. Die Folge war ein rund 28-prozentiger Einbruch – der bislang größte in der Geschichte der Digitalwährung.
Aktive Miner und das Netzwerk gewinnen
Was dramatisch klingt, ist allerdings kein Grund zur Sorge – im Gegenteil: Für die Mining-Farmen, die aktuell noch aktiv sind, wird es dadurch leichter und profitabler, neue Bitcoins zu schürfen. „Das ist eine Umsatz-Party für die Miner“, sagte Mining-Ingenieur Brandon Arvanaghi gegenüber CNBC. „Sie bekommen plötzlich ein deutlich größeres Stück vom Kuchen, was bedeutet, dass sie jeden Tag mehr Bitcoin verdienen.“
Darüber hinaus profitieren auch alle anderen Marktteilnehmer von der automatischen Anpassung, denn sie sorgt dafür, dass das Bitcoin-Mining wettbewerbsfähig und das Netzwerk sicher bleiben. Ein niedrigerer Schwierigkeitsgrad motiviert mehr Miner, sich dem Netzwerk anzuschließen, da der Prozess billiger wird. Dies wiederum erhöht den Wettbewerb. Mittel- und langfristig dürfte Hash Rate und Difficulty also wieder steigen.
Die Anpassung der Schwierigkeit des Bitcoin-Minings kam quasi mit Ansage (DER AKTIONÄR berichtete). Entsprechend halten sich die kurzfristigen Auswirkungen auf den Kurs in Grenzen. Der Bitcoin pendelt weiterhin um die 35.000-Dollar-Marke und bliebt damit auf Richtungssuche. Auf lange Sicht ist DER AKTIONÄR aber bullish für die digitale Leitwährung.
Hinweis auf Interessenskollision:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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