Der Bitcoin hat in den vergangenen sieben Tagen mehr als zehn Prozent zugelegt und inzwischen wieder das Allzeithoch von Mitte April bei 64.863 Dollar vor Augen. Auf dem aktuellen Niveau trennen ihn keine vier Prozent mehr von neuen Höchstständen. Ob der Ausbruch gelingt und was danach passiert, hängt vor allem von einem Event ab.
Nach jahrelangem Ringen mit der US-Börsenaufsicht SEC könnte in dieser Woche erstmals ein Bitcoin-ETF zum Handel an einer US-Börse zugelassen werden. Bereits am morgigen Dienstag (19. Oktober) soll nach CNBC-Informationen der Handel mit dem ProShares Bitcoin Strategy ETF an der New York Stock Exchange (NYSE) starten – sofern die SEC nicht doch noch im letzten Moment die Notbremse zieht, was bis Montag um Mitternacht möglich wäre.
Trotz dieser Unsicherheit sehen Branchenexperten große Chancen, dass es diesmal mit der Zulassung klappt und dass im Laufe des Monats ähnliche Produkte von weiteren Anbietern folgen werden.
Anders als bei den Bitcoin-ETFs, die in Europa oder Kanada bereits seit längerem gehandelt werden, ist beim ProShares-ETF allerdings nicht Bitcoin selbst der Basiswert. Im liegen stattdessen Bitcoin-Futures der Chicago Merchantile Exchance (CME) zugrunde – ein Zugeständnis an die SEC, denn im Gegensatz zum Bitcoin selbst sind die Futures bereits reguliert.
Für einige ist das ein Wermutstropfen. Ben Cruikshank von der Investmentplattform Flourish beispielsweise hält den Umweg über Derivate wie den Bitcoin-Future für unnötig kompliziert und weniger effizient als ein Direktkauf von Bitcoin an einer Kryptobörse. Für viele ist es dagegen ein kleiner, aber extrem wichtiger Schritt in Richtung Finanz-Mainstream für die digitale Leitwährung.
Allzeithoch vor Augen
Auch am Markt wird die Aussicht auf die erste US-Zulassung eines Bitcoin-(Futures)-ETFs klar positiv aufgenommen: In der Vorwoche hat sich der Bitcoin-Kurs bereits bis auf gut 2.000 Dollar an sein bisheriges Allzeithoch angenähert. Ein Ausbruch auf neue Hochs ist vom aktuellen Niveau aus nur noch eine Frage der Zeit.
Kurzfristig könnte es rund um die erwartete ETF-Zulassung aber dennoch turbulent werden. Ein tatsächlicher Handelsstart in Verbindung mit einem neuen Rekordhoch wäre ein klassischer „Buy the rumor, sell the fact“-Moment, den Marktteilnehmer für Gewinnmitnahmen nutzen könnten. Ein kurzfristiges Veto der SEC könnte indes für Unsicherheit sorgen.
Mittel- und langfristig stehen die Chancen auf eine Fortsetzung der Bitcoin-Rallye aber unverändert gut. DER AKTIONÄR bestätigt daher die spekulative Kaufempfehlung. Wer bereits investiert ist, gibt kein Stück aus der Hand.
Hinweis auf Interessenskollision:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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