Das harte Vorgehen der chinesischen Behörden gegen Kryptowährungen beherrscht aktuell das Geschehen bei Bitcoin und Co. Nachdem seit dem Wochenende das Mining-Verbot durchgesetzt wird, nimmt die Regierung nun die Banken ins Visier.
Heimische Banken und der Fintech-Riese Ant Group seien aufgefordert worden, keine Dienstleistungen für den Krypto-Handel mehr anzubieten, teilte die chinesische Notenbank am Montag in Peking mit. Die Institute seien bei einem gesonderten Gesprächstermin über die Marschroute unterrichtet worden.
Es sei vor allem um Dienstleistungen gegangen, die der Spekulation mit Kryptowährungen dienten. Derartige Dienste störten das Finanzsystem und könnten für kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche missbraucht werden, so die Einschätzung der Zentralbanker. Daher sollen nicht nur derartige Dienste eingestellt werden, es sollen auch die Zahlungsverbindungen zu Krypto-Handelsplätzen gekappt werden.
Im Osten nichts Neues
Inländische Handelsplätze für Kryptowährungen hatte die chinesische Regierung bereits im September 2017 geschlossen, zuletzt wurde der Kurs gegen Bitcoin und Co aber noch einmal deutlich verschärft. Ein im Mai verhängtes Mining-Verbot wird laut Medienberichten seit dem letzten Wochenende durchgesetzt. Nun soll offenbar auch der Zugang zum Kryptomarkt und entsprechende Finanzdienstleistungen erschwert werden.
Warum China ausgerechnet jetzt mit dem Krypto-Verbot ernstmacht, kann nur spekuliert werden. Ein Zusammenhang mit der Einführung einer eigenen, staatlich-kontrollierten Digitalwährung ist jedoch sehr wahrscheinlich.
Auch wenn die Maßnahmen nach dem Säbelrasseln der vergangenen Wochen quasi mit Ansage kommen, sorgen sie am Kryptomarkt für große Verunsicherung. Seit Freitag haben sich bis zu 300 Milliarden Dollar der Marktkapitalisierung von Bitcoin und Co in Luft aufgelöst. Mit einem Minus von rund einem Prozent kann sich der Bitcoin am Dienstagmorgen aber zumindest im Bereich von 32.500 Dollar stabilisieren.
Solange der Kurs in der Seitwärtsrange zwischen 30.000 und 40.000 Dollar notiert, ändert sich zunächst nichts am übergeordneten Chartbild – der Bitcoin bleibt auf Richtungssuche. Langfristig investierte Anleger bleiben dabei, Neueinsteiger warten an der Seitenlinie auf eine Entscheidung.
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Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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Mit Material von dpa-AFX.