Der Bitcoin ist am Donnerstagabend erneut deutlich unter die Marke von 6.000 Dollar gerutscht – es ist bereits das zweite Mal in den letzten fünf Tagen. Zwar wurde dabei das bei neue Jahrestief vom vergangenen Sonntag bei 5.826 Dollar nicht unterschritten, fest steht aber, dass weiterhin die Bären das Ruder in der Hand haben.
Krypto-Trader Ran Neu-Ner rechnet damit, dass es auf Sicht der nächsten Wochen sogar noch weiter bergab geht. Im Zuge des Bärenmarkts werde in den nächsten ein bis zwei Wochen wohl die Marke von 5.350 Dollar als neues Tief getestet, sagte er im Gespräch mit CNBC. Einen Absturz auf unter 5.000 Dollar erwartet er indes nicht – und verweist zur Begründung auf die Mining-Kosten. Schon jetzt würden einige Miner ihre Maschinen mangels Profitabilität abschalten.
Für Neu-Ner ist das aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, im Gegenteil: Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont könnten nun günstig kaufen. „Wenn man die Technologie versteht und ein Bulle ist, dann ist jetzt ein großartiger Zeitpunkt, um einzusteigen“, so Neu-Ner.
Die Argumentation für Langfrist-Investments ist in letzter Zeit öfter zu hören, bedeutet aber in gewisser Weise einen Paradigmenwechsel: Nicht zuletzt dank der massiven Rallye in der zweiten Jahreshälfte 2017 sahen viele im Kryptomarkt vor allem eine Chance auf das schnelle Geld – was oft genug auch funktioniert hat.
Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es immer wieder heftige Korrekturen und lange Durststrecken gegeben hat. Der Bitcoin hat sich früher oder später aber jedes Mal mit neuen Hochs zurückgemeldet. Die Wandel hin zu einem längerfristigen Fokus ist vor diesem Hintergrund also nicht die schlechteste Option.
„Verfassungskrise“ bei EOS
Bei EOS spitzt sich die Krise rund einen Monat nach Veröffentlichung des EOSIO-Codes weiter zu. Block.one – das Unternehmen, welches das EOS-Protokoll entworfen und zum Launch in die Hände der User gelegt hat – will sich das Drama offenbar nicht länger ansehen und hat überarbeitete Regeln für die Nutzung der Plattform in Aussicht gestellt. Speziell der Einfluss des als Schlichtungsinstanz gedachten EOS Core Arbitration Forum (ECAF) ist heftig Umstritten. In einem Blogeintrag hat CTO Dan Larimer eine zweite Version der „EOS-Verfassung“ präsentiert, die den Nutzern zur Abstimmung vorgelegt werden soll.
Die Unzulänglichkeiten bei der praktischen Umsetzung in dieser frühen Phase werfen derzeit einen Schatten auf die glänzenden Aussichten, die EOS als Plattform für dezentrale Anwendungen bietet. Es bleibt zu hoffen, dass die Startschwierigkeiten bald überwunden sind – und dann auch der EOS-Token wieder zu alter Stärke findet.
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Autor Nikolas Keßler hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin. Herausgeber Bernd Förtsch hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.