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03.12.2018 ‧ Jonas Lerch

Bitcoin: 100.000 Miner ziehen den Stecker

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Bitcoin

Zum Wochenauftakt präsentiert sich der Kryptomarkt schwach. Die Top-Coins nach Market Cap notieren durch die Bank mit dicken roten Vorzeichen. Im November glaubten viele Miner noch an eine Kurserholung – bis jetzt. Das Bitcoin-Mining ist mittlerweile nicht nur weniger lukrativ, sondern ein Verlustgeschäft.

Kursverluste von 80 Prozent seit Jahresbeginn sind deshalb sowohl aus Anlegersicht als auch für die Miner schmerzhaft, denn sie müssen herbe Verluste hinnehmen.

Miner sorgen vereinfacht gesagt mit leistungsstarken PCs durch Lösen eines rechenintensiven Rätsels für Bitcoin-Nachschub. Allerdings nicht umsonst, Motivation dafür schafft ein Belohnungssystem. Derjenige Miner, der das Rätsel zuerst löst, erhält Transaktionsgebühren und einen festen Betrag an Bitcoin (aktuell 12,5). Und genau hier liegt das Problem.

Gefangen im Teufelskreis

Miner arbeiten aktuell nur profitabel, wenn Bitcoin über 4.500 Dollar gehandelt wird. Ansonsten kompensiert der Erhalt von Transaktionskosten und Bitcoin die enormen Stromkosten nicht. Seit 19. November liegt die wertvollste Kryptowährung der Welt allerdings signifikant unter dieser Marke.

Most miners are only profitable when Bitcoin trades above $4,500. It hasn’t closed above that level since Nov. 19 https://t.co/YTqlYHlt3R pic.twitter.com/Ta8YtoIzhD

Deshalb können viele Miner schlicht die Stromkosten nicht mehr bezahlen und geben auf. Nur die großen Player – die Mining-Farmen – überleben. Dort, wo Strom günstig und das Geschäftsmodell effizient und hochskaliert läuft, lohnt sich der Prozess noch. Über 100.000 Miner haben aber bereits aufgegeben. Das Problem: Das gesamte Bitcoin-Mining ist zunehmend in der Hand von einigen wenigen Mining-Gesellschaften. Hier läuten die Alarmglocken, denn das könnte zur sogenannten 51-Prozent-Attacke führen.

Das bedeutet: Sobald ein Miner über 50 Prozent der Rechenpower (Hashrate) aufbringt, kann dieser Transaktionen verhindern, nicht bestätigen oder sogar woanders hin transferieren (Double-Spending).

Desaströses Chartbild

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Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung schwindet, aus der Perspektive vieler Miner wäre zumindest ein Kursplus von rund zwölf Prozent auf 4.500 Dollar wichtig. Das Risiko erneuter Rückschläge ist jedoch hoch, positive Impulse fehlen und das Chartbild macht wenig Hoffnung auf eine Erholung. Vor allem langfristig orientierte Anleger warten weiterhin auf eine nachhaltige Trendwende.

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Gerd Weger ist seit den 1980ern erfolgreich an den Märkten aktiv und vielen Börsianern als Kolumnist der €uro am Sonntag oder als Betreiber seines legendären „Millionen­depots“ bekannt. Im Jahr 2017 hat er seinen Fokus von Aktien auf Kryptowährungen verlagert und legt nun ein Standardwerk vor: Der Schwerpunkt liegt auf den Bewertungsfaktoren von Bitcoin und Co. Die im Ver­gleich zu Aktien völlig anderen Ansätze zur Fundamentalanalyse werden in dem Buch systematisch dargestellt. Wichtig sind auch die Überlegungen für eine Steueroptimierung. Für aufgeklärte Investoren und Trader ist all dies unerlässlich für einen nachhaltigen Anlageerfolg mit Kryptowährungen. 

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