Mit Amgen hat der nächste große Biotech-Konzern Bilanz zum zweiten Quartal 2018 gezogen. Die Erwartungen konnte das Unternehmen übertreffen und passte den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr nach oben an. Nachbörslich legte die Amgen-Aktie zu, das Rekordhoch bei 201,23 Dollar rückt nun in den Fokus.
Prognosen geknackt
Beim Ergebnis je Aktie trumpfte Amgen mit 3,83 Dollar auf, Analysten rechneten im Durchschnitt lediglich mit 3,52 Dollar pro Papier. Der Umsatz kletterte um 4,3 Prozent auf 6,06 Milliarden Dollar, 330 Millionen Dollar mehr, als erwartet.
Neue Produkte überzeugen
Mit neuen Produkten wie Repatha will Amgen die wegbrechenden Umsätze von Enbrel und Co kompensieren. Beim Medikament gegen Rheumatoide Arthritis musste der Biotech-Konzern einen Rückgang von elf Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar verkraften. Repatha hingegen – einem Cholesterinsenker – wuchs um satte 78 Prozent auf 148 Millionen Dollar. Auch das Osteoporose-Mittel Prolia bescherte Amgen im zweiten Quartal einen kräftigen Zuwachs von 21 Prozent auf 610 Millionen Dollar. Im zweiten Halbjahr dürfte insbesondere der Fokus auf Aimovig, einem Medikament zur Migräne-Prävention welches gemeinsam mit der Schweizer Novartis entwickelt wurde, liegen.
Für das Gesamtjahr wird Amgen optimistischer. In den kommenden Tagen dürften auch die Analysten ihre Bewertungsmodelle überarbeiten und an der Kurszielschraube drehen.
Attraktive Bewertung, starker Chart
Von Amgen ist sicherlich kein brachiales Wachstum wie bei Vertex zu erwarten. Doch die Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 für das laufende Jahr ist moderat. Hinzu kommt, dass der Biotech-Gigant zu den wenigen Biotech-Konzernen gehört, die eine Dividende ausschütten. Aktuell beläuft sich die Rendite auf 2,5 Prozent. DER AKTIONÄR rechnet langfristig mit deutlich höheren Kursen über der 200-Dollar-Marke. Eine Attacke auf das Rekordhoch von Ende Januar sollte in Kürze attackiert werden.