Nachdem es lange Zeit recht ruhig um den deutschen Biotech-Small-Cap Heidelberg Pharma war, hat das Unternehmen am heutigen Donnerstag einen Erfolg seines Kooperationspartner Telix Pharmaceuticals melden können. Wie es in einer Mitteilung heißt, hat dieser den Antrag auf Zulassung einer klinische Studie (Clinical Trial Application - CTA) eingereicht hat, um eine Phase-3-Studie in Europa mit 89Zr-DFO-girentuximab (TLX250) zur bildgebenden Diagnostik von Nierenkrebs mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zu beginnen.
Dr. Jan Schmidt-Brand, Sprecher des Vorstands und Finanzvorstand der Heidelberg Pharma AG, kommentierte: „Wir gratulieren Telix herzlich zur schnellen Erreichung dieser wichtigen Entwicklungsphase. Wir sind der Überzeugung, dass TLX250 das Potenzial hat, einen großen medizinischen Bedarf zu decken, indem es die Genauigkeit der Diagnose für bestimmte Nierenkrebspatienten verbessert, deren Erkrankungsstadium häufig falsch bestimmt wird - was wiederum zu einer nicht optimalen Behandlung führen kann. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Weiterentwicklung dieses Programms, die hoffentlich mit einer Marktzulassung abschließt."
Im Januar 2017 erhielt Telix von Heidelberg Pharma die exklusiven, weltweiten Rechte zur Entwicklung und Vermarktung des bildgebenden Diagnostikumkandidaten REDECTANE(R) - aktueller Name: TLX250 - einer radioaktiv markierten Form des Antikörpers Girentuximab. Gemäß der Vereinbarung mit Telix erhält Heidelberg Pharma eine Zahlung bei Vertragsunterzeichnung sowie Meilensteinzahlungen in Höhe von bis zu 3,7 Millionen Dollar, heißt es in der Mitteilung weiter. Im Falle der Genehmigung des Antrags zum Start der Phase-3-Studie in Europa mit TLX250 werde die Zahlung eines Entwicklungsmeilensteins an Heidelberg Pharma fällig.
Heidelberg Pharma habe zudem Anspruch auf zweistellige Umsatzbeteiligungen (Royalties) an den weltweiten Nettoerlösen. Sämtliche Kosten der Entwicklung sowie der Herstellung und Vermarktung von Girentuximab - sowohl für diagnostische als auch für therapeutische Anwendungen - werden von Telix getragen.
Im Mittelpunkt der Strategie von Heidelberg Pharma steht die Entwicklung und Vermarktung der proprietären ATAC-Technologie. Diese proprietäre Technologieplattform wird für die Entwicklung eigener therapeutischer ATACs sowie im Rahmen von Kooperationen mit externen Partnern eingesetzt, um eine Vielzahl von ATAC-Kandidaten zu erzeugen, so das Unternehmen. Der proprietäre Hauptproduktkandidat HDP-101 ist ein BCMA-ATAC, der gegen das Multiple Myelom eingesetzt wird.
Noch befindet sich Heidelberg Pharma ein einer sehr frühen Phase der Entwicklung, der Ansatz sowie die bereits geschlossenen Kooperation sind aber äußerst vielversprechend. Gelingt dem Unternehmen ein entscheidender Fortschritt, dürfte die Aktie wie schon viele andere deutsche Biotechs, nach oben durchstarten. Der Wert eignet sich bestens als langfristige hochspekulative Depotbeimischung.