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Biotech-Geheimtipp Ergomed: 37-Prozent-Kursplus – geht die Rallye weiter?

Biotech-Geheimtipp Ergomed: 37-Prozent-Kursplus – geht die Rallye weiter?
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Marion Schlegel 06.12.2019 Marion Schlegel

Die Biotechnologie gilt als eine der wachstumsstärksten Branchen überhaupt. In den kommenden Jahren könnten sich hier gewaltige Fortschritte ergeben. Viel versprechen sich Experten beispielsweise vom Bereich „Orphan Drugs“, also der Entwicklung von Medikamenten für seltene Erkrankungen. Aber auch das Thema Outsourcing und Arzneimittelsicherheit (Pharmakovigilanz, PV) dürfte eine immer wichtigere Rolle spielen.

Gleich doppelt stark

All diese Trends in einem Unternehmen vereint die britische Ergomed. Das Unternehmen verfügt über ein mehrgleisiges Geschäftsmodell. Ergomed ist ein Marktführer im Bereich der Pharmakovigilanz. „Wir verfügen in diesem Segment über ein erstklassiges und qualitativ hochwertiges Angebot verschiedener Beratungsdienstleistungen mit enormem Wachstumspotenzial“, zeigt sich der Ergomed-Finanzvorstand Richard Barfield im Interview mit dem AKTIONÄR stolz. Das Marktforschungsunternehmen Global Markets Insights geht im Bereich PV von jährlichen Wachstumsraten in Höhe von knapp 14 Prozent aus. PV hat eine solch große Bedeutung, da Medikamentensicherheit auch nach der Markteinführung sichergestellt werden muss.

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Der zweite Bereich umfasst das Dienstleistungsangebot im Bereich der klinischen Auftragsforschung, also dem CRO-Bereich (clinical research organisation services). „Hier liegt unser Fokus vor allem auf der Entwicklung von Arzneimitteln für seltene Erkrankungen (Orphan-Arzneimittel) sowie dem Bereich der Onkologie“, erklärt Barfield. „Sicherlich ist Ihnen das deutsche Unternehmen Evotec bekannt. Evotec ist im Bereich der Wirkstoffforschung beziehungsweise -entdeckung tätig. CROs setzen im Prozess der Medikamentenentwicklung dort an, wo Unternehmen wie Evotec aufhören. Sobald ein Wirkstoffkandidat in die klinische Entwicklung eintritt und eine große Anzahl von Patienten für die Studien benötigt werden, wenden Pharmaunternehmen sich an uns. Wir managen diese Studien im Auftrag unserer Kunden und unterstützen sie unter anderem bei der Rekrutierung der Patienten, Spezialisten, medizinischen Einrichtungen und des benötigten Equipments.“

Beste Voraussetzungen für Zukäufe

Im Segment CRO konnte Ergomed Ende 2017 eine wichtige Übernahme vollziehen: Für knapp sechs Millionen Euro verleibte man sich das Auftragsforschungsinstitut PSR Group ein, das auf die Entwicklung von Arzneimitteln für seltene Erkrankungen spezialisiert ist. Und auch in Zukunft könnte es die eine oder andere hochinteressante Verstärkung geben. Ergomed sucht aktiv nach interessanten Akquisitionsmöglichkeiten. „Wir sind dazu sehr gut aufgestellt. Zum einen haben wir einen starken positiven Cashflow und sind völlig schuldenfrei und zum anderen erfahren wir in hohem Maße Unterstützung von unseren Aktionären, wie auch unsere jüngste Kursverbesserung zeigt“, erläutert Barfield die Strategie des Unternehmens.

Wachstumsstark in allen Bereichen

Die Geschäfte hätten im laufenden Jahr bislang nicht besser laufen können. Bereits zweimal hat Ergomed die Prognosen für das Gesamtjahr nach oben gesetzt. Im ersten Halbjahr stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 37 Prozent auf 35,2 Millionen Britische Pfund, umgerechnet gut 41 Millionen Euro. Zudem gelang der Sprung in die Gewinnzone. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 7,8 Pence, nachdem Ergomed im ersten Halbjahr 2018 noch einen Verlust von 5,7 Pence ausweisen musste. Der CRO-Bereich wuchs im ersten Halbjahr um fast 40 Prozent, im Bereich Pharmakovigilanz verzeichnete Ergomed ein Wachstum von 33 Prozent. „Eine der wichtigsten Chancen für das Unternehmen ergibt sich aus dem Zusammenspiel der unterschiedlichen Geschäftsbereiche. Da wir derzeit zwischen beiden Bereichen nur wenige Überlappungen haben, sind wir überzeugt, verstärkt Cross-Selling-Effekte realisieren zu können. Meiner Meinung nach ist dies der Bereich mit dem größten Wachstumspotenzial“, gibt sich Barfield optimistisch.

ERGOMED LS (WKN: A117XM)

Startschuss gefallen

DER AKTIONÄR hat Ergomed bereits im Rahmen des Aktienreports „Chance auf 70 Prozent – jetzt auf die neue Evotec setzen“ empfohlen. Die Leser können sich mittlerweile über Gewinne von mehr als 37 Prozent freuen. Doch dies dürfte erst der Anfang sein. Ergomed ist einzigartig im Bereich Pharmakovigilanz und top positioniert im Bereich CRO. Beide Geschäftsbereiche weisen ein starkes Wachstum auf, in Zukunft ergibt sich zudem großes Cross-Selling-Potenzial. Durchaus möglich, dass die jüngsten Prognoseanhebungen nicht die letzten waren. Risikobereite Anleger legen sich ein paar Stücke ins Depot. Aufgrund der Marktenge mit Limits agieren!

Der Artikel ist bereits in der Ausgabe 48/2019 des AKTIONÄR erschienen. Diese können Sie hier bequem herunterladen.

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