Die Corona-Infektionszahlen in Deutschland nehmen wieder zu. Dementsprechend rückt das Augenmerkt auch wieder verstärkt auf einen möglichen Impfstoff. Zuletzt hatte hier Russland auf sich aufmerksam gemacht. Das Land hatte grünes Licht für einen Corona-Impfstoff gegeben. Daraufhin hagelte es schwere Kritik. Bei der Zulassung des Corona-Impfstoffes in Russland seien geringe Transparenz und nach bisherigen Informationen auch fehlende Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten aus klinischen Prüfungen an mehreren Tausend Probanden zu bemängeln. "Die Zulassung ist daher mit Vorsicht zu betrachten", sagte Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Zugelassen werden sollte ein Impfstoff demnach nur dann, wenn der gezeigte Nutzen mögliche Risiken deutlich überwiegt.
Und hier gibt es zahlreiche Kandidaten aus den USA, aber auch aus Deutschland. Einer der vielversprechendsten Kandidaten stammt von der Mainzer Biotech-Gesellschaft BioNTech. Das Unternehmen hat zuletzt im Rahmen der Quartalszahlen-Bekanntgabe bestätigt, dass man am Zeitplan festhalte und dementsprechend möglicherweise bereits im Oktober dieses Jahres einen Antrag auf Zulassung eines Corona-Impfstoffs stellen kann.
Bereits jetzt hat BioNTech größere Teile der 2020 und 2021 geplanten Produktion an Staaten wie die USA und Großbritannien verkaufen können. Im Rahmen der laufenden Phase-2/3 werden in den USA bis zu 30.000 Teilnehmer zwischen 18 und 85 Jahren in die Studie eingeschlossen. Zuletzt wurden außerdem genauere Daten zum Phase-1/2-Programm im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht. Die Daten zeigen, „dass BNT162b1 in einer Dosis verabreicht wurde, die gut verträglich war und eine dosisabhängige Immunogenität erzeugte”, heißt es von Pfizer und BioNTech.
Derzeit gönnt sich die Aktie von BioNTech eine Verschnaufpause. Schon bald wird es aber wieder spannend, wenn in wenigen Wochen die entscheidenden Daten zum Corona-Impfstoff-Programm anstehen. Die Aktie bleibt sehr spekulativ, hängt der weitere Verlauf doch entscheidend von den nächsten Daten ab.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
(Mit Material von dpa-AFX)