An der Corona-Impfstoff-Front geht es derzeit rasant voran. Nach einigen Rückschlagen in den vergangenen Wochen gibt sich nun auch die britische Hoffnung, AstraZeneca, äußerst zuversichtlich. Das Unternehmen arbeitet bei der Impfstoff-Entwicklung mit der Universität Oxford zusammen. Der Direktor der Impfstoffstudie in Oxford, Andrew Pollard, äußerte sich nun, es bestehe eine "kleine Chance", dass ein Impfstoff vor Weihnachten bereit stehen werde.
Die Aktie von Astrazeneca kann am heutigen Mittwoch in jedem Fall schon einmal ordentlich zulegen. Mehr als vier Prozent geht es bei dem Papier nach oben. Am morgigen Donnerstag veröffentlicht das Unternehmen außerdem den Quartalsbericht. Diesen Termin sollte man sich schon einmal vormerken.
Erst vor wenigen Tagen erklärte Ugur Sahin vom Mainzer Biotech-Unternehmen BioNTech in einem Interview der Zeitungen der VRM (Mainz): "Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir den ersten sogenannten Readout haben, wo wir sehen, ob der Impfstoff in der Lage ist zu schützen.“
"Bis Mitte November werden wir nicht nur Aktivitäts-, sondern auch Verträglichkeitsdaten haben", so Sahin weiter. Sollten diese Daten positiv ausfallen, würden die Unterlagen bis Mitte November bei der US-Zulassungsbehörde FDA eingereicht. Zudem stehe BioNTech bereits mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) in einem sogenannten rollierenden Verfahren. "Das bedeutet, wir reichen, immer wenn wir neue Daten haben, bei der Behörde die Daten ein, so dass sie in Echtzeit überprüft werden können."
In dieser Woche ließ auch die zweite deutsche Impfstoff-Hoffnung CureVac Hoffnung aufkommen. Das Unternehmen meldete sehr starke Interimsdaten der Phase 1. Noch vor dem Jahresende soll nun die zulassungsrelevante Phase-2b/3-Studie starten. Eine Zulassung wäre somit im ersten Halbjahr 2021 möglich.
BioNTech, Astrazeneca und Moderna liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wer als erstes die Zulassung für seinen Corona-Impfstoff erlangt. CureVac ist nur knapp dahinter. Letztendlich werden aber alle vier Impfstoffe, sollten Sie die Zulassung erlangen, stark gefragt sein. Die Aktien von BioNTech, Moderna und CureVac sind deutlich spekulativer einzustufen als AstraZeneca, im Erfolgsfall ist jedoch auch das Upside-Potenzial deutlich höher.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech und Moderna.