Am 26. November informierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über die „besorgniserregende» Corona-Variante B.1.1.529“, die sie dann Omikron nannte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet eine massive fünfte Corona-Welle durch die neue Omikron-Variante. Die Forschungen zur neuen Variante laufen bereits auf Hochtouren – insbesondere bei den Impfstoffherstellern. Wie der aktuelle Stand bei BioNTech und Moderna ist und wie die Timeline für die kommenden Monate aussieht, lesen Sie im Folgenden.
Weltweit wurden bislang mehr als elf Milliarden Dosen Corona-Impfstoff hergestellt. Bei einer Weltbevölkerung von annähernd acht Milliarden gäbe es rein rechnerisch für jeden Menschen also mindestens eine Dosis. Bei gleichbleibender Produktion würden bis Ende Juni 2022 weitere 8,7 Milliarden Dosen produziert. Wenn Hersteller die Hälfte ihrer Produktion für einen an die Omikron-Variante des Coronavirus angepassten Impfstoff umstellen müssten, gäbe es 3,7 Milliarden weniger. Das geht aus Analysen des Datenverarbeiters Airfinity hervor, der seine Berechnungen zusammen mit dem Pharmaverband IFPMA in Genf präsentierte.
Zunächst einmal setzt man insbesondere in Deutschland aber auf Booster-Impfungen mit den bestehenden Impfstoffen. Deutschland hat deswegen mit Moderna vereinbart, 35 Millionen Dosen von Spikevax früher zu beziehen, zehn Millionen möglicherweise bereits im Dezember, der Rest im ersten Quartal 2022.
Ob und wann eine vierte Impfung notwendig sein wird, das steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, sagte Lauterbach am Donnerstag. Deutschland habe sich aber bereits eine 80-Millionen-Dosen-Lieferung von BioNTech gesichert. Dabei soll es sich zum großen Teil um einen bereits auf Omikron angepassten Impfstoff handeln, so Lauterbach. Möglicherweise könnte ein Teil hiervor noch im ersten Quartal 2022 geliefert werden.
Ähnliches erklärte zuletzt auch die EU: Die EU-Staaten wollen sich 180 Millionen Dosen angepassten Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer liefern lassen. Ein bestehender Vertrag sehe vor, dass die Unternehmen die Impfstoffe – falls gewünscht – innerhalb von 100 Tagen an neue Varianten anpassen, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in der Nacht zum Freitag nach einem EU-Gipfel in Brüssel.
Pfizer und BioNTech rechnen eigenen Angaben zufolge damit, dass sie bis Ende März ein an die Omikron-Variante angepasstes Vakzin herstellen könnten, "sollte eine Anpassung des Impfstoffs für einen höheren sowie langanhaltenderen Schutz notwendig sein".
Bei Moderna sieht der Zeitplan ähnlich aus. Präsident Stephen Hoge nennt aber keinen exakten Monat. „Die Omikron-spezifischen Booster kommen realistischerweise nicht vor März und möglicherweise eher im zweiten Quartal“, zitiert ihn die Nachrichtenagentur Reuters.
Klar ist in jedem Fall, dass die Booster-Kampagnen auf Hochtouren weiterlaufen. BioNTech und Moderna stehen aufgrund der durch die mRNA-Technologie leicht und schnell anpassbaren Impfstoffe dabei im Fokus. DER AKTIONÄR ist für beide Titel zuversichtlich, BioNTech bleibt aber ganz klar der Favorit.
(Mit Material von dpa-AFX)
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