Die Aktie von BioNTech hat am Donnerstag erneut deutlich nachgegeben. Das Papier ging mit einem Minus von 4,9 Prozent aus dem US-Handel. Die milden Verläufe durch die Omikron-Variante sowie damit verbundene massive Lockerungen der Corona-Maßnahmen in einer Vielzahl von Ländern belasten.
Zuletzt hat beispielsweise auch Israel angekündigt, den sogenannten Grünen Pass abzuschaffen, der zum Nachweis einer Corona-Impfung oder -Genesung diente. „Wir beenden die Verwendung des Grünen Passes, die Omikron-Welle ist eingedämmt“, erkärte Ministerpräsident Naftali Bennett nach einem Treffen mit Vertretern des öffentlichen Gesundheitswesens.
In Israel zeichnete sich zudem zuletzt ab, dass auch eine vierte Dosis nicht allzuviel gebracht hat. Die Effektivität der vierten Dosis mit Blick auf Schutz vor einer Ansteckung mit der Omikron-Variante wird von israelischen Forschern mit 11 (Moderna) bis 30 Prozent (Biontech) angegeben im Vergleich zu Dreifachgeimpften.
Dennoch bleiben die Aussichten für BioNTech gut. Impfpflichten sind weiterhin ein Thema. In Deutschland beispielsweise haben einem Medienbericht zufolge mittlerweile mehr als 200 Bundestagsabgeordnete den Antrag zur Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht ab 18 Jahren unterschrieben. Umsatzmäßig dürfte sich dies bei BioNTech allerdings nur auswirken, wenn diese langfristig eingeführt werden würde. Denn wie im Januar bekannt wurde, hat Deutschland bis 2023 rund 554 Millionen Impfdosen verschiedener Hersteller bestellt. Das wären bei derzeit 83,24 Millionen Einwohnern schon jetzt 6,66 Impfdosen je Einwohner.
Auch in Österreich soll die Impfpflicht nur vorübergehend ausgesetzt werden. Und auch in den USA hieß es Whistleblowern zufolge zuletzt, dass US-Präsident Biden eine Pflicht zur jährlichen Impfung plant. In Italien gilt derzeit eine Impfpflicht ab 50 Jahren.
Bislang hat der Impfstoff von BioNTech in der EU aber weiter nur eine bedingte Zulassung. Weiter fehlen wichtige Studiendaten, wie die Welt berichtet.
Im Fokus könnten in Zukunft sogenannte Kombi-Impfstoffe stehen, an denen die Impfstoff-Unternehmen derzeit arbeiten. Diese sollen beispielsweise gleichzeitig gegen Corona und Influenza eingesetzt werden.
Sollten derartige Impfpflichten tatsächlich in mehreren Ländern langfristig eingeführt werden, würde dies bei BioNTech regelmäßig hohe Einnahmen sorgen. Immer mehr in den Fokus rückt aber auch die weitere Pipeline. Das Potenzial ist hier insbesondere im Onkologie-Bereich enorm. Anleger bleiben weiter an Bord.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
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