Die Aktie von BioNTech tritt derzeit weiter auf der Stelle. Zuletzt ist das Papier an der 38-Tage-Linie abgeprallt und auch unter die 90-Tage-Linie zurückgerutscht. Kuzfristig richtet sich der Blick auf die Entwicklung der Corona-Impfungen. Hier sollte in den kommenden Wochen deutlicher Schwung hineinkommen, will man die Jahresziele erreichen.
BioNTech benötigt im zweiten Halbjahr einen zusätzlichen Umsatz von 3,6 Milliarden Euro, um die Prognose von 5 Milliarden Euro für 2023 zu erreichen, was erreichbar erscheint, wenn die Impfraten in den USA gegenüber ihrem derzeitigen Tempo weiter steigen. Wenn ein Drittel des Umsatzes im zweiten Halbjahr von außerhalb der USA stammt – ähnlich wie bei der Umsatzaufteilung von Moderna – dann benötigt BioNTech 2,4 Milliarden Euro aus US-Verkäufen, ergaben Berechnungen von Bloomberg.
Daten von Symphony Health weisen darauf hin, dass in den letzten beiden Septemberwochen drei Millionen Dosen Comirnaty abgegeben wurden, was einem Umsatz von 220 Millionen Dollar entspricht, basierend auf der Annahme eines Nettopreises pro Dosis von 73 Dollar. Um einen Pfizer-Umsatz von 6,3 Milliarden Dollar zu erreichen, wären weitere 83 Millionen Auffrischimpfungen erforderlich, 6,4 Millionen pro Woche.
In Deutschland verläuft die Impf-Entwicklung bislang äußerst schleppend. Das Impfquotenmonitoring, das einmal monatlich veröffentlicht wird im September eine sehr geringe Nachfrage. Sie betrug lediglich ein Bruchteil der vor einem Jahr. Im Laufe des heutigen Dienstags werden neue Daten erwartet. Hier darf man gespannt sein.
Bei BioNTech und dem US-Partner Pfizer stehen in den kommenden Wochen die Zahlen zum dritten Quartal auf dem Programm. Hier wird man einen weiteren Zwischenstand über die Entwicklungen im laufenden Jahr erhalten. Pfizer veröffentlicht am 31. Oktober die Zahlen, BioNTech folgt am 6. November.
Kurzfristig bleibt bei BioNTech der Blick auf die Entwicklung der Corona-Impfungen gerichtet, langfristig wird aber ganz klar die weitere Pipeline die Richtung vorgeben. Vorerst heißt das für Anleger weiterhin Geduld auzubringen. In den kommenden Wochen und Monaten werden aber auch News zu den weiteren Pipeline-Projekten erwartet. Fallen diese positiv aus, könnte dies wieder neuen Schwung für BioNTech bedeuten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech und Pfizer.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.