Es könnte nun tatsächlich nicht mehr lange dauern, bis der erste Impfstoff gegen Corona erhältlich. Die Daten, die die Mainzer Biotechgesellschaft BioNTech und ihr US-Partner Pfizer zum gemeinsamen Corona-Impfstoff-Kandidaten heute präsentierten, stimmen in jedem Fall äußerst zuversichtlich, dass bald grünes Licht gegeben wird. Die beiden Unternehmen gaben bekannt, dass der von ihnen in der Entwicklung befindliche Corona-Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Corona-Krankheit Covid-19 biete. Schwere Nebenwirkungen seien nicht registriert worden. Die Unternehmen wollen voraussichtlich ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Fortschritte von BioNTech und Pfizer bei der Impfstoff-Entwicklung als "Durchbruch" bewertet. "Es sind Zwischenergebnisse, aber diese Zwischenergebnisse fallen deutlicher aus, als es in Fachkreisen erwartet worden war", sagte Lauterbach am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist großartig." Es sei zudem ein Impfstoff, der wahrscheinlich nur wenige Nebenwirkungen habe. "Ich war immer fest davon überzeugt, dass uns der Impfstoff gelingt", sagte Lauterbach. Er könne sich vorstellen, dass der Impfstoff im Januar erstmals zum Einsatz kommen könnte.
Die auf mehr als 90 Prozent bezifferte Effizienz des Mittels sei beeindruckend, schrieb Analyst Chris Schott von JPMorgan. Es könne sich um einen Durchbruch im Kampf gegen die Pandemie handeln. Analyst Carter Gould von Barclays schrieb, die hohe Effizienz dürfte dazu beitragen, Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit und der allgemeinen Impfbereitschaft auszuräumen.
Die Papiere von BioNTech und Pfizer schnellten daraufhin kräftig nach oben. BioNTech, die auch an der US-Technologiebörse Nasdasq gelistet sind, erreichten bei 115,00 Dollar ein neues Allzeithoch. Im Tagesverlauf setzten ein paar Gewinnmitnahmen ein – AKTIONÄR-Leser, die seit der Empfehlung dabei sind liegen mittlerweile mehr als 600 Prozent vorne – derzeit zieht der Kurs aber wieder an. Die Zulassung des Impfstoffs hätte aber nicht nur für die beiden Unternehmen stark positive Auswirkungen. Die gesamte Wirtschaft hofft auf einen solchen Impfstoff, hängt doch davon ab, wie lange die Pandemie und die ergriffenen Gegenmaßnahmen die Wirtschaftsaktivität lähmen.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
(Mit Material von dpa-AFX)