Die Aktie von BioNTech steht derzeit weiter unter Druck. Am Montag hat das Papier bei 124,47 Dollar ein neues Mehrmonatstief markiert. Damit ist das Papier charttechnisch klar angeschlagen.
Neben der allgemeinen Marktschwäche belastet derzeit auch das sinkende Impftempo. In Deutschland ist das Tempo der Impfungen gegen das Coronavirus zueltzt weiter abgesunken. Gestern wurden rund 57.000 Impfdosen verabreicht, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorging. Am Montag vor einer Woche waren es noch rund 73.000, vor zwei Wochen 108.000 und vor drei Wochen 117.000.
Das Vertrauen in die Impfung sinkt zusehends – zumal wohl auch immer mehr Geboosterte auf den Intensivstationen zu finden sind. Wie der MDR berichtet, liegen mittlerweile fast genauso viele Geboosterte auf Intensivstationen wie Ungeimpfte. Der Anstieg pro Woche sei immens. Nach Berechnungen von MDR WISSEN ist die Effektivität der Booster-Impfung, was den Schutz von der Notwendigkeit einer Aufnahme auf eine Intensivstation angeht, innerhalb von nur sieben Wochen von 89 auf 62 Prozent gesunken.
Stimmen die Berechnungen und setzt sich die Entwicklung fort, würde dies weitere Auffrischimpfungen bedeuten, was wiederum die Impfstoffhersteller freuen würde. Allerdings hat die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA vor Kurzem gewarnt, dass Auffrischungsimpfungen alle drei oder vier Monate keine sinnvolle und nachhaltige Strategie seien. Laut dem EMA-Experten Marco Cavaleri riefen zu häufig hintereinander folgende Booster möglicherweise nicht mehr die gewünschte Immunantwort hervor. Cavaleri warnte: „Wir sollten vorsichtig sein, das Immunsystem nicht zu überfordern mit immer neuen Impfungen.“
Langfristig denkbar ist wohl eine Zeitspanne der Corona Impfungen nach dem Vorbild der jährlichen Grippeschutz-Impfungen. Dies würde für BioNTech gut kalkulierbare Einnahmen bedeuten. Gleichzeitig könnte das Unternehmen mit Hochdruck an seiner weiteren Pipeline arbeiten.
Die Aktie von BioNTech ist charttechnisch derzeit zwar klar angeschlagen, die langfristigen Aussichten bleiben jedoch stark. Kommt es zu einer Übertreibung nach unten, können Anleger noch einmal günstig zugreifen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von BioNTech befinden sich im AKTIONÄR-Depot.