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Foto: BioNTech SE
13.04.2022 Marion Schlegel

BioNTech: Eintritt in die nächste Phase

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BioNTech

Bei der Entwicklung des Corona-Impfstoffs hätte es für BioNTech nicht besser laufen können – man war stets der Konkurrenz einen Schritt voraus. Nun gilt es, die Top-Voraussetzungen für die weitere Pipeline zu nutzen – insbesondere im Kampf gegen Krebs.

Die Entwicklung von BioNTech ist eine beinahe unglaubliche Erfolgsstory. Noch vor einigen Jahren war das Mainzer Biotech-Unternehmen nur unter Branchenkennern bekannt. Mit dem Erfolg beim Corona-Impfstoff hat sich dies jedoch schlagartig geändert. Mittlerweile ist BioN­Tech ein Konzern mit einer Multimilliarden-Bewertung. Doch für BioNTech wird es nun immer wichtiger, sich auf das eigentliche Ziel bei der Gründung im Jahr 2008 zu konzentrieren: die Entwicklung von Krebstherapien auf mRNA-Basis. Die ursprüngliche Vision des Unternehmens war es, jeden Krebspatienten mit einer individuell auf ihn zugeschnittenen Therapie behandeln zu können. Ulrich Förstermann, Vorstand des Universitätsklinikums Mainz, erklärte gegenüber der Tagesschau, dass BioNTechs „Krebsimmuntherapie langfristig noch viel wichtiger sein wird als die aktuelle BioNTech-Entwicklung zum Corona-Impfstoff“.

Die Zulassung des Corona-Impfstoffs Comirnaty hat bei BioNTech zu einem Umsatzsprung geführt. Der Höhepunkt dürfte hier allerdings vorerst erreicht sein. Ist BioNTech im Bereich Onkologie jedoch ähnlich erfolgreich, dürften die Einnahmen in einigen Jahren ein Vielfaches erreichen können. Quelle: BioNTech, DER AKTIONÄR

Prall gefüllte Pipeline

Zwar wird es noch einige Zeit dauern, bis BioNTech die ersten Krebstherapien am Markt haben wird. Experten rechnen damit frühestens in zwei Jahren. Derzeit befinden sich fünf Projekte in der Phase 2 der klinischen Entwicklung (siehe Pipeline S. 34) – unter anderem Therapien gegen schwarzen Hautkrebs sowie Darmkrebs.

Bis dahin gilt der Fokus der Veröffentlichung einiger Studiendaten, die BioNTech neuen Schub verleihen könnten, sollten sie vielversprechend sein. In der laufenden Woche gab es bereits erste Daten, die Hoffnung machen. Auf der diesjährigen Jahrestagung der American Association for Cancer Research (AACR) konnte die Biotech-Gesellschaft einen Einblick in die jüngste Entwicklung des CAR-T-Projekts BNT211 geben. Die CAR-T-Zelltherapie soll eine Behandlung von soliden Tumoren ermöglichen können. Die mRNA-Technologie kommt dabei als eine Art Verstärker zum Einsatz, um die Wirkung der Immuntherapie zu verlängern. Das Projekt befindet sich derzeit noch in Phase 1/2 der klinischen Entwicklung. Die Ergebnisse einer Studie wurden nun vorgestellt. Bei einer ersten Wirksamkeitsanalyse sechs Wochen nach der Infusion der CAR-T-Zellen war es bei 6 von 14 Probanden zu einer Teilremission gekommen und bei fünf zu einer stabilen Erkrankung mit Verkleinerung der Tumorläsionen. Die Wirkung verstärkte sich bei wiederholter Impfung. Zudem hat sich die Therapie als verträglich erwiesen. Weitere Studiendaten soll es im zweiten Halbjahr geben.

Daten noch im laufenden Jahr

Außer der Krebsforschung widmet sich BioNTech nach wie vor dem Bereich der Coronaviren und weiteren Infektionskrankheiten wie Grippe oder HI-Viren. Beim potenziellen Grippe-Impfstoff BNT161, der wie das Corona-Vakzin in Kooperation mit Pfizer entwickelt wird, soll es im ersten Halbjahr Daten geben. Im zweiten Halbjahr könnte ein Update zum iNeST-Projekt BNT122 bei Melanomen veröffentlicht werden.

Neue Kollaboration

Stark präsentiert sich BioNTech zudem bei spannenden Deals. Zuletzt hat BioNTech beispielsweise eine Kollaboration mit Matinas BioPharma bekannt gegeben. Diese zielt darauf ab, neue Formulierungen für mRNA-basierte Impfstoffe zu entwickeln. Uğur Şahin, Vorstandschef bei BioNTech, zeigt sich zuversichtlich: „Die Lipid-Nanokristall-Plattform von Matinas weist ermutigende Fähigkeiten zur intrazellulären Aufnahme von mRNA auf, einschließlich der Möglichkeit der oralen Verabreichung.“

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