Wer eine Corona-Infektion hinter sich hat, möchte sich vermutlich kein zweites Mal anstecken. Die Frage, wie lange man nach einer Infektion geschützt ist, dürfte deshalb wohl zu den meistgestellten im Zusammenhang mit der Pandemie zählen. Eine klare Antwort darauf kann die Wissenschaft derzeit nicht geben. Nach ernüchternden Studien gab es zuletzt aber auch Ergebnisse, die etwas Grund zur Hoffnung geben.
Zuletzt sorgten Untersuchungen für Verunsicherung. Sie hatten gezeigt, dass bestimmte, gegen das Virus gerichtete Antikörper innerhalb weniger Monate nach einer Infektion aus dem Blut verschwinden - oder bei manchen Menschen gar nicht erst nachweisbar gewesen sind. Nach einem ersten Fall in Hongkong berichteten vor Kurzem auch Forscher in Belgien und den Niederlanden von Nachweisen einer erneuten Corona-Infektion bei von der Krankheit Genesenen.
Dies wirft auch Fragen auf, welche Auswirkungen dies auf einem möglichen Corona-Impfstoff haben könnte. DER AKTIONÄR ist der Frage nachgegangen und hat diesbezüglich einige Experten befragt:
Lidia Oostvogels, Leiterin Infectious Diseases bei CureVac, dazu: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht klar, unter welchen Umständen eine Re-Infektion stattfinden kann, da es dazu noch wenig Informationen gibt. Es könnte jedoch sein, dass auch Menschen, die zuvor infiziert waren, von einer Impfung profitieren, indem dadurch eine möglicherweise rasch nachlassende Immunantwort nach einer natürlichen Infektion verstärkt wird. Grundsätzlich wird es bei diesem Erreger besonders wichtig sein, eine robuste und breite Immunantwort sowie einen möglichst lang anhaltenden Schutz zu erzeugen. Zudem müssen wir mehr Wissen über die Mutation des Virus gewinnen, die ihm helfen könnte, eine bereits bestehende Immunität zu umgehen.“
Rolf Hömke vom Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) erklärte gegenüber dem AKTIONÄR: „Dass nun anscheinend für einen Patienten belegt ist, dass er ein zweites Mal an Covid-19 erkrankt ist (und das in den letzten Monaten bei einigen anderen vermutet wurde), ist für Impfstoff-Entwickler kein Grund zu Beunruhigung. Weil es anscheinend eine große Ausnahme und nicht die Regel ist. So etwas kennt die Medizin im Prinzip von vielen Infektionskrankheiten: dass manche Patienten keine wirksame Immunantwort aufbauen oder diese bei ihnen schon nach einigen Wochen wieder erlischt; während die meisten Menschen nachhaltig immun werden.“
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(Mit Material von dpa-AFX)