Wie erwartet hat der Baudienstleister Bilfinger am Donnerstag einen deutlichen Gewinnrückgang im abgelaufenen Geschäftsjahr gemeldet. Die Kürzung der Dividende fällt jedoch geringer aus als von Analysten erwartet. Die Folge: Das Bilfinger-Papier zählt zu den Topgewinnern im MDAX.
Dauerflaute im europäischen Kraftwerksbau, Zurückhaltung vieler Industriekunden bei Investitionen, Umbaukosten und Wertberichtigungen: Erstmals seit 1998 rutscht Bilfinger wieder in die Verlustzone. Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte der Umsatz um knapp zwei Prozent auf 7,7 Milliarden Euro zu, unter dem Strich steht allerdings ein Verlust von 71 Millionen Euro zu Buche. Nach mehreren Gewinnwarnungen im vergangenen Jahr hatten Analysten allerdings mit Verlusten gerechnet.
Trübe Aussichten
Auch die Aussichten für das laufende Jahr sind eher verhalten: Trotz Erholung der Weltwirtschaft rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Umsatzrückgang auf 7,5 Milliarden Euro. Die Kunden des Baudienstleisters – Energieversorger, Ölkonzerne und Industrie – halten sich wegen der Energiewende in Deutschland und wegen des starken Ölpreisverfalls nach wie vor mit Investitionen zurück.
Stabile Dividende als Trost
Erfreulich für die Investoren: Mit zwei Euro je Aktie bleibt die Dividende trotz Kurssturz im Vorjahr auf hohem Niveau. Das Unternehmen bleibt damit auch in Krisenzeiten seiner Tradition treu, rund die Hälfte des bereinigten Konzernergebnisses auszuschütten. Charttechnisch betrachtet ist die Aktie nach dem Sprung über die 52-Euro-Marke ein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)