„Wissen ist Macht.“ Dieser kurze Satz ist in Zeiten der Digitalisierung unbedingt auch auf Daten anzuwenden. Die Devise heißt: „Daten sind Macht.“ Das gilt insbesondere für die großen Internet-Konzerne unserer Zeit, denn für Amazon, Facebook, Google, Microsoft und Co sind die gesammelten Daten Gold wert. Gleich mehrere Branchen sind in Goldgräberstimmung. Hier gibt’s den Überblick:
Im sogenannten Volkszählungsurteil aus dem Jahr 1983 prägte das Bundesverfassungsgericht das Recht auf informationelle Selbstbestimmung: Jeder Bürger muss „wissen können, wer was wann und bei welcher Gelegenheit über sie weiß“. Die Realität sieht jedoch anders aus.
Neben Regierungen und ihren Nachrichtendiensten sammeln insbesondere Internetkonzerne massenhaft Daten. Larry Ellison, Vorstand von Oracle, sagte: „Privatsphäre ist eine Illusion. Vertraut mir, eure Daten sind bei mir sicherer.“ Auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ist der Meinung: „Privatsphäre ist längst nicht mehr die gesellschaftliche Norm.“ Datenschutz, Adieu!
Die Internetkonzerne nutzen bereits in Massen unsere „freiwillig“ zur Verfügung gestellten Daten. Der nächste Schritt nach Suchmaschinen, sozialen Netzwerken und mobilen Applikationen ist das Internet der Dinge: Sprachgesteuerte Assistenten, das vernetzte Haus oder Auto, die Digitalisierung unserer Gesundheitsdaten und so weiter. Je detaillierter die Datensammlung einer Person ist, desto wertvoller. Dabei geht es immer um das Gleiche: Werbung und die langfristige Bindung an das „Ökosystem“ des jeweiligen Konzerns.
Der Datenhunger treibt neue Trends in der Technologie-Branche an. Die wichtigsten im Überblick:
In riesigen Server-Zentren werden die Daten gespeichert und analysiert. Die Vermutung, dadurch werden große Server-Anbieter wie Hewlett Packard profitieren, trifft jedoch nicht zu. Die BigData-Giganten Amazon, Facebook, Google und Microsoft sowie Alibaba, Baidu und Tencent bauen ihre Server selbst auf, um Kosten zu sparen. Die Bauteile, wie beispielsweise Chips werden zwar noch geliefert – aber auch das dürften die sogenannten „Super 7“ bald selbst in die Hand nehmen, wie Googles TPU bereits andeutet.
90 Prozent der heute gespeicherten Daten fielen alleine in den vergangenen zwei Jahren an. Um diese unglaubliche Datenmenge zu nutzen, braucht es Software, die wichtige Information herausfiltert und verständlich auflistet. Hier kommt die Datenanalyse ins Spiel. Der weltweite Markt für diese Software dürfte 2020 auf 22,8 Milliarden Dollar ansteigen (Quelle: Gartner). Das entspricht ausgehend von 2016 einem jährlichen Durchschnittswachstum von acht Prozent. Profiteure: Microsoft, SAP, Salesforce und IBM.
Um überhaupt etwas mit den Daten anfangen zu können braucht es Rechenpower. Marktforscher erwarten im laufenden Jahr einen Anstieg des weltweiten Halbleiter-Umsatzes um zwölf Prozent auf 386 Milliarden Dollar (Quelle: Gartner). Insbesondere Firmen, die sich auf Server oder KI-Chips spezialisiert haben profitieren hier deutlich. Zu nennen sind hier Intel, Nvidia, AMD und Xilinx.
Die Gesamtausgaben für digitale Werbung dürften im Jahr 2017 um rund 15 Prozent auf 224 Milliarden Dollar anwachsen. Für die nächsten Jahre werden weiterhin zweistellige Zuwachsraten erwartet (Quelle: eMarketer). Die großen Werbegiganten dürften dabei Google und Facebook – dicht gefolgt von Baidu und Alibaba bleiben.
Ein weiterer boomender Markt ist Cyber-Security, denn sowohl die Unternehmen als auch private Nutzer wollen ihre Daten vor Missbrauch schützen. Von 122 Milliarden im Jahr 2016 dürfte der Markt bis 2021 um durchschnittlich elf Prozent jährlich auf 202 Milliarden anwachsen (Quelle: MarketsandMarkets).
Die großen Internetkonzerne sind ganz klar ein Kauf. Jeder der Super 7 ist führend auf einem wachsenden Weltmarkt. Potential – auch für die Zukunft. Bei der Datenanalyse sind SAP und Salesforce besser als die Konkurrenz. Bei den Chip-Aktien setzt DER AKTIONÄR weiterhin auf Nvidia, Intel und Xilinx. Die Top-Picks im Bereich Cyber-Security bleiben: Checkpoint und Secunet.