Über viele Jahre hinweg verdiente der Bergbauriese BHP Group hervorragend und nutzte das Geld für üppige Dividendenzahlungen oder auch, um die ohnehin schon sehr solide Bilanz weiter zu stärken. Doch bald könnten die Australier einen größeren Batzen Geld in die Hand nehmen, um einen Konkurrenten zu schlucken: Anglo American.
So berichtete bereits gestern die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass sich auf dem Rohstoffsektor eine der größten Übernahmen im laufenden Jahr anbahnen könnte. Demnach wird unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass BHP einen Kauf des Branchenkollegen Anglo American erwägt. Die in London notierte Anglo American kommt nach einem Kursrutsch von zwölf Prozent in den letzten zwölf Monaten noch auf eine Marktkapitalisierung von 34 Milliarden Dollar. Im Vergleich dazu kommt der Rivale BHP, dessen Anteilscheine an den Börsen in London und Sydney gehandelt werden, auf einen Wert von satten 149 Milliarden Dollar, ist also deutlich schwerer.
Bloomberg berichtete zunächst aber auch, dass sich die Überlegungen einer derartigen Akquisition noch in einem frühen Stadium befinden. Dementsprechend gibt es noch keine Gewissheit, dass BHP sich letztlich auch wirklich entschließen wird, weitere Schritte in Richtung eines Kaufs von Anglo American zu tätigen. Die Vertreter beider Unternehmen wollten sich Bloomberg zufolge nicht zu dieser Angelegenheit äußern.
Heute morgen hat BHP nun das Interesse am kleineren Konkurrenten bestätigt.
Eine Übernahme von Anglo American wäre für BHP Group durchaus reizvoll. Der Bergbauriese arbeitet bereits seit längerer Zeit daran, die Abhängigkeit von Eisenerz, Kupfer und Kohle zu verringern und sich etwas weiter zu diversifizieren. Im Düngermittelbereich ist man etwa schon seit Jahren auf der Suche. Ein Kauf des Konkurrenten Anglo American, der etwa auch im Platinsektor oder über die 85-prozentige Beteiligung an De Beers auch im Geschäft mit Diamanten gut aufgestellt ist, wäre daher sinnvoll. Die BHP-Aktie ist für Dividendenjäger nach wie vor attraktiv. Der Stoppkurs sollte bei 23,00 Euro belassen werden.
Auch bei Anglo American kann zugegriffen werden. Die Spekulation auf einen stattlichen Übernahmepreis sollte mit einem Stopp bei 19,00 Euro abgesichert werden.