Volatile Zeiten: Gleich mehrere schlechte Nachrichten gibt es für Beyond-Meat-Aktionäre, aber auch eine vielversprechende Zusammenarbeit wurde verkündet. Die Aktie des Fleischersatzherstellers hat am Mittwoch im US-Handel wieder verloren. Grund zur Panik besteht trotzdem nicht, wie ein Blick auf den Chart zeigt.
Die Fast-Food-Kette Tim Hortons stellt den Verkauf von Beyond-Meat-Produkten ein. Seit Juni 2019 wurden in 4.000 kanadischen Filialen vegane Burger und Würstchen verkauft. Im September wurde das Angebot auf Ontario und British Columbia beschränkt. Nun verschwinden die Produkte auch dort von der Karte.
Tim Hortons und Beyond Meat meldeten übereinstimmend, es habe sich von Anfang an um zeitlich begrenztes Angebot gehandelt. Möglicherweise werde man in Zukunft wieder zusammenarbeiten.
Auch vom Rechtsstreit zwischen Beyond Meat und Don Lee Farms gibt es Neuigkeiten. Beyond Meat wird, wie berichtet, von seinem ehemaligen Geschäftspartner vorgeworfen, eine Exklusivvereinbarung gebrochen zu haben und unerlaubterweise Geschäftsgeheimnisse zu nutzen. Gerichte halten die Vorwürfe zumindest für fundiert genug, um sich näher mit ihnen zu beschäftigen. Wohl weil Beyond Meat diese Entwicklung nicht selbst meldete, hat die New Yorker Anwaltskanzlei Bernstein Liebhard ein Auge auf das Unternehmen geworfen. Die Frage ist, ob Beyond Meat den Kapitalmarkt nicht korrekt informiert hat. Anleger hätten eventuell Anspruch auf Entschädigung. Die Kanzlei hat Investoren aufgefordert, sich bei ihr zu melden.
Die gute Nachricht
Die Zusammenarbeit zwischen Beyond Meat und Kentucky Fried Chicken (KFC) wird ausgeweitet. Im vergangenen Jahr war bei einem ersten Test in Atlanta ein Hähnchenfleischersatz-Produkt von Beyond Meat nach fünf Stunden ausverkauft. Ab 3. Februar wird es in 70 KFC-Läden in Charlotte, North Carolina und Nashville (Tennessee) ein Fake-Nugget von Beyond Meat geben, das noch mehr echtem Hühnerfleisch ähneln soll.
Wichtig wäre, dass sich Beyond Meat im Angebot von großen Ketten wie McDonald’s und KFC fest etabliert. Ob es dazu kommt, ist ungewiss. Bei den Kunden von Tim Hortons war das Interesse nicht groß und nachhaltig genug. Ebenfalls unklar ist, was an den Vorwürfen des Ex-Partners Don Lee Farms dran ist. Dass Anwälte bei solchen Gelegenheiten Schadensersatzklagen anstreben, ist Tagesgeschäft und sollte nicht überwertet werden. Die Aktie von Beyond Meat ist nach dem dynamischen Ausbruch weiter in einer Konsolidierungsphase. Auch mit dem Rückschlag am Mittwoch wurden auf Schlusskursbasis nicht die Tagestiefs der Kerzen vom 14. und 21. Januar unterschritten. Das kurzfristige Tief liegt bei 106,11 Dollar. Beyond Meat bleibt eine AKTIONÄR-Empfehlung.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Beyond Meat.