Es war ruhig geworden um Beyond Meat. Viele Anleger hatten Kasse gemacht, die Aktie des Herstellers von veganem Fleischersatz war um 40 Prozent gecrasht. Nun kommt wieder Leben in die Bude: Die Aktie legte am Dienstag um sieben Prozent auf 153,97 Dollar zu. Doch dieser Analyst sieht noch viel mehr Potenzial.
Ken Goldman, Experte bei JPMorgan, hat Beyond Meat von „Neutral“ auf „Übergewichten“ aufgestuft und das Kursziel um einen Dollar auf 189 Dollar angehoben.
Der Hersteller veganer Fleischersatzprodukte habe das Potenzial, den Kundenstamm zu vergrößern, so Goldman in seiner Studie. „Zudem sind die vom Datenanbieter Nielsen erhobenen Zahlen für Beyond Meat weiterhin gut.“ Auch die Bewertung der Aktie sei attraktiver geworden.
Derzeit kommt Beyond Meat auf einen Börsenwert von 9,2 Milliarden Dollar. Die Analysten erwarten für das laufende Jahr einen Umsatz von 260 Millionen Dollar. Im kommenden Jahr werden die Erlöse voraussichtlich auf 410 Millionen Dollar steigen. Das bedeutet ein 2020er-KUV von 22.
Den Gewinn je Aktie für 2020 schätzen die Analysten auf 0,27 Dollar, was ein KGV von 570 ergibt.
Diese Bewertung wäre ok, hätte Beyond Meat ein Produkt am Start, das nur schwer zu kopieren wäre. Ist es aber nicht. Gefühlt vergeht keine Woche, in der nicht ein weiterer Hersteller veganen Fleischersatz auf den Markt bringt.
Was Premium-Herstellern wie Beyond Meat (4,99 Euro für zwei Patties) besonders wehtut: Auch die Discounter haben das lukrative Geschäft für sich entdeckt. Bei Aldi und Lidl kostet eine Packung nur 2,99 Euro.
Beyond Meat ist ein hochinteressantes Unternehmen und der Markt auf jeden Fall sehr lukrativ. Doch es ist fraglich, ob Beyond Meat in dem knallharten Wettbewerb die Nase vorne haben wird. Allerdings impliziert die aktuelle Bewertung genau das. Ein deutlich attraktiveres Chance-Risiko-Profil weist Kellogg auf. Die Kellogg-Tochter Morningstar Farms ist mit Abstand Marktführer bei Fleischersatz, und die Kellogg-Aktie ist mit einem KGV von 16 günstig bewertet. Zudem läuft es im Kerngeschäft des Corn-Flakes-Herstellers mittlerweile wieder deutlich besser.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Beyond Meat.