Die Aktie von Beyond Meat, vor wenigen Monaten noch der absolute Highflyer, hat schwer Federn lassen müssen. Seit dem Rekordhoch Ende Juli hat sich der Kurs halbiert. Und es könnte noch schlimmer kommen: In wenigen Tagen, am 29. Oktober, läuft die Lock-up-Periode ab. Dann können die Altaktionäre ihre Anteile verkaufen.
180 Tage – so lange dauert die Lock-up-Periode generell bei US-Unternehmen nach dem Börsengang. In diesem Zeitraum dürfen die Altaktionäre keine Aktien verkaufen. Die Maßnahme dient der Pflege des Aktienkurses – es soll verhindert werden, dass der Kurs durch den sofortigen Verkauf großer Pakete stark fällt.
Bei Beyond Meat endet die Frist am 28. Oktober. Am 29. Oktober sind 48 Millionen Aktien nicht länger vom Handel ausgeschlossen.
Je näher der Stichtag rückt, desto nervöser werden offenbar die Anleger. Die Aktie von Beyond Meat hat in drei Wochen 30 Prozent an Wert verloren – trotz des umjubelten Deals mit McDonald’s in Kanada.
Wie heftig das Ende der Lock-up-Periode sein kann, haben zum Beispiel die Aktionäre von Tilray erlebt. Als die Frist im Januar ablief, crashte die Aktie an diesem Tag um 17 Prozent.
Als am 6. Mai 2014 die Lock-up-Periode von Twitter endete, brach die Aktie um 18 Prozent ein.
Beyond Meat ist ein interessantes Unternehmen, aber leider auch nach dem Absturz der Aktie seit Juli sehr hoch bewertet. Das KUV für 2020 beläuft sich auf 18. Das Ende der Lock-up-Periode könnte den Kurs massiv unter Druck setzen. Auf dem aktuellen Niveau ist die Aktie kein Kauf.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Beyond Meat.