Um 20 Uhr ist es so weit: Die Fed gibt ihr weiteres Vorgehen bekannt. Um 20:30 Uhr wird Notenbankchef Jerome Powell vor die Presse treten und Details erläutern. Schlägt die Fed doch moderate Töne an, nachdem der Markt zuletzt äußerst nervös war? Diese Experten stimmen die Anleger auf bearishe Zeiten ein.
Michael Wilsond, Chief Investment Officer bei Morgan Stanley, empfiehlt den Anlegern, sich „für ein paar Monate zu verstecken“. Das verlangsamte Gewinnwachstum in Kombination mit der geldpolitischen Ungewissheit seien klar negativ für den Markt.
„Es ist zu früh, um optimistisch zu sein“, so Wilson. Er warnte davor, dass der S&P 500 um weitere zehn Prozent fallen könnte. Dabei würden spekulative Aktien besonders unter Druck geraten.
Da die Inflation falle, sobald die Fed die Zinsen anhebe, sei er für die Sektoren Konsumgüter und Immobilien am skeptischsten. „Diese Bereiche haben besonders von steigenden Preisen profitiert.“
Skeptisch für den Markt ist auch David Kostin von Goldman Sachs. Ein enttäuschender Start in die Berichtssaison könnte den Aktien 2022 Probleme machen. Höhere Zinsen und weniger Stimulierung durch die Fed könnten die Unternehmensgewinne jährlich im Schnitt um vier Prozent sinken lassen.
Die Stimmung am Markt ist nicht gut, wie ein genauer Blick auf den S&P 500 zeigt: Nur noch knapp die Hälfte der Aktien notieren über der bedeutenden 200-Tage-Linie, was ein beunruhigender Wert ist. Da ein strenger Kurs der Fed weitestgehend in den Kursen eingepreist ist, könnte die Fed mit moderaten Tönen am Abend für etliche Kauforder unter den Investoren sorgen. Angesichts der hohen Inflation von zuletzt sieben Prozent sollten sich die Anleger aber nicht allzu große Hoffnungen machen.