Etwa 50 Einsatzkräfte von Staatsanwaltschaft, Finanzaufsicht Bafin und Bundeskriminalamt (BKA) haben am Dienstag in Frankfurt den Zentralen von DWS und Deutscher Bank einen Besuch abgestattet. Laut Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt geht es um den Vorwurf des Kapitalanlagebetrugs, konkrete Beschuldigte gebe es bislang nicht.
Hintergrund der Maßnahme sind seit Monaten kursierende "Greenwashing"-Vorwürfe gegen die Deutsche-Bank-Tochter DWS. Demnach soll der Vermögensverwalter Angaben zu Nachhaltigkeitskriterien zu hoch angesetzt haben und bei Themen wie Umwelt- und Klimaschutz in Wahrheit nicht so weit fortgeschritten sein wie angegeben.
Ein Sprecher der DWS sagte: „Wir haben in dieser Angelegenheit kontinuierlich und umfassend mit allen relevanten Regulierungsbehörden zusammengearbeitet und werden dies auch weiterhin tun.“
Die Deutsche Bank verwies auf die Stellungnahme der DWS und teilte zudem schriftlich mit: „Die Maßnahmen der Staatsanwaltschaft richten sich gegen Unbekannt im Zusammenhang mit Greenwashing-Vorwürfen, die gegen die DWS erhoben wurden."
Die Aktie der DWS, die keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR ist, verliert am Dienstag drei Prozent. Die Aktie der Deutschen Bank knickt um 2,4 Prozent ein. Bewahrheiten sich die Vorwürfe, erhielte das Image der Tochter DWS Kratzer. Trotzdem dürfte die Angelegenheit, die ja schon eine Weile bekannt ist, den Kurs der Deutschen Bank nicht nachhaltig belasten. DER AKTIONÄR bleibt bei seinem Kursziel von 13 Euro, der Stopp sollte bei 8,10 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)